Bildung Baselbieter Regierung lehnt Bildungsinitiative ab

SDA

17.6.2020 - 11:30

Die Baselbieter Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP) will keinen Gegenvorschlag zur Initiative «Die gigantische und unerfüllbare Anzahl von 3500 Kompetenzbeschreibungen in den Lehrplänen auf ein vernünftiges Mass reduzieren» vorlegen.
Die Baselbieter Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP) will keinen Gegenvorschlag zur Initiative «Die gigantische und unerfüllbare Anzahl von 3500 Kompetenzbeschreibungen in den Lehrplänen auf ein vernünftiges Mass reduzieren» vorlegen.
Source: KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Die Baselbieter Regierung lehnt die Volksinitiative «Die gigantische und unerfüllbare Anzahl von 3500 Kompetenzbeschreibungen in den Lehrplänen auf ein vernünftiges Mass reduzieren» ab. Sie verzichtet auf einen Gegenvorschlag. Das Kernanliegen der Initiative ist gemäss Regierung bereits erfüllt.

Die Baselbieter Regierung begründet die Erfüllung des Kernanliegens in einer Mitteilung vom Mittwoch damit, dass der Lehrplan für die Sekundarschule bereits um Grobziele, Inhalte und Treffpunkte sowie um eine Leistungs- und Jahrgangsdifferenzierung ergänzt worden sei. Die Ergänzungen seien erfolgt, nachdem das Volk dem Gegenvorschlag zur Initiative «Ja zu Lehrplänen mit klar definierten Stoffinhalten und Thema» im Juni 2018 zugestimmt habe.

Auch laufe zum Lehrplan für die Sekundarschule seit 2018 ein «schweizweit einmaliger systematischer Rückmeldeprozess». So könnten alle Lehrpersonen der Baselbieter Sekundarschulen über die schulinternen Fachschaften Rückmeldungen zum Lehrplan geben.

Bis Ende 2021 gibt es drei Rückmeldeschlaufen, welche genaue Hinweise für allenfalls notwendige Lehrplananpassungen liefern, wie es weiter in der Mitteilung heisst. Auf Basis der ersten Schlaufe lasse der Bildungsrat bereits konkrete Fragen prüfen, welche die Übergänge zwischen den Schulstufen, die Stärkung des Leistungszugs A sowie Reduktionen in einzelnen Fächern betreffen würden. Auf das Schuljahr 2022/23 soll der definitive Lehrplan für die Sekundarschule vorliegen.

Mehrkosten und Verzögerungen befürchtet

Mit dem Festlegen einer willkürlichen maximalen Anzahl an Kompetenzbeschreibungen würde der systematische, fachlich breit abgestützte Rückmeldeprozess zum Lehrplan für die Sekundarschule übersteuert, heisst es weiter im Communiqué. Dies würde zu massiven zeitlichen Verzögerungen und zusätzlichen Kosten führen.

Die Initiative «Die gigantische und unerfüllbare Anzahl von 3500 Kompetenzbeschreibungen in den Lehrplänen auf ein vernünftiges Mass reduzieren» war Ende September 2018 vom Komitee «Starke Schule beider Basel» lanciert worden. Die Initiative verlangt, dass die Anzahl der Kompetenzbeschreibungen im Bildungsgesetz auf maximal 1000 beschränkt werden.

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