Die Baselbieter Regierung will die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor bis 2045 auf nahezu null senken. Bei den kantonseigenen Bauten will sie das bis 2040 erreichen. Diese Ziele gehören zur Klimastrategie für ein Netto-Null-Ziel, welche die Regierung am Mittwoch vorstellte.
«Wir stossen zu viel CO2 aus und können nicht so weiterfahren wie bisher. Wir müssen handeln, sonst führt dies zu irreversiblen Schäden», sagte der Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektor Isaac Reber (Grüne) in Liestal vor den Medien. Es müsse sparsamer und sinnvoller mit der Energie umgegangen werden.
Die Baselbieter Klimastrategie enthält sieben Leitsätze und zehn Handlungsfelder, in denen der Kanton Massnahmen ergreifen möchte – beispielsweise in den Bereichen Gebäuden, Verkehr und Raum, Industrie und Gewerbe, Wald oder Energieerzeugung und Energieversorgung. So soll die Gebäudewärme bis 2045 respektive bis 2040 bei den kantonseigenen Bauten nahezu keine Treibhausgasemissionen mehr verursachen und der Verkehr bis 2030 insgesamt 35 Prozent weniger Emissionen generieren. Darüber hinaus will der Kanton das Potential erneuerbarer Energiequellen konsequent nutzen.
Ansonsten hält der Landkanton bei seiner Klimastrategie am Netto-Null-Ziel bis 2050 des Bundes fest. So soll die Prozessenergie bei Industrie und Gewerbe bis 2050 praktisch nicht mehr aus fossilen Quellen bestehen. Und in der Landwirtschaft sollen die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 30 Prozent und bis 2030 um 10 Prozent reduziert werden.
Vernehmlassung bis Ende März
Reber bezeichnete das Zieljahr 2050 als «sportlich und ambitioniert». Es sei ihm ein Anliegen, ein pragmatisches und realistisches Ziel zu setzen. Er habe viel Respekt vor der Aufgabe.
Dass sich der Nachbarkanton Basel-Stadt Ende November für Netto-Null bis 2037 ausgesprochen hatte, wollte Reber nicht gross kommentieren. Vergleiche würden keinen Sinn machen, da die räumlichen Verhältnisse in der Stadt und auf dem Land unterschiedlich seien.
Der Kanton könne mit seiner Vorreiterrolle und seiner Energiestrategie viel bewirken, sagte Brigitte Buchmann, Leiterin des Departements Mobilität, Energie und Umwelt der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa). Sie betonte die Wichtigkeit von erneuerbaren Energien auf dem Weg zu Netto-Null.
Die Klimastrategie wurde durch die Baselbieter Klimaorganisation ausgearbeitet. Dort sind sowohl der Regierungsrat, die Verwaltung sowie eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler vertreten.
Parteien, Interessenverbände und Interessierte können sich im Rahmen der öffentlichen Vernehmlassung bis Ende März 2023 zur Klimastrategie äussern.