Die Basellandschaftliche Kantonalbank hat im ersten Halbjahr 2024 unter dem Strich mehr verdient. Die digitale Vermögensverwaltungstochter Radicant sei derweil auf Kurs, teilte die Bank am Donnerstag mit.
Der Gewinn auf Konzernstufe stieg im ersten Semester im Vergleich zur Vorjahresperiode um 6,1 Prozent auf 67,1 Millionen Franken. Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Geschäft sei aufgrund von strategischen Investitionen in den Betrieb und in die Tochtergesellschaften mit 89,8 Millionen (-1,4%) hingegen leicht tiefer ausgefallen, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Dass der Reingewinn im Gegensatz zum operativen Gewinn stieg, hat damit zu tun, dass die Bank 5 Millionen weniger Reserven für allgemeine Bankrisiken verbuchte.
Die BLKB habe das Kreditgeschäft in der ersten Jahreshälfte trotz der turbulenten Zinsentwicklung und eines anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfelds weiter ausbauen können, heisst es. Der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft stieg entsprechend um 2,1 Prozent auf 167,3 Millionen Franken. Die hohe Qualität des Hypothekarportfolios zeige sich daran, dass die Bildung von Einzelwertberichtigungen unverändert tief sei, betont das Geldhaus.
Der Kommissionserfolg lag mit 44,9 Millionen Franken (+7,2%) ebenfalls über der Vorjahresperiode. Die verwalteten Vermögen hätten sich ebenfalls positiv entwickelt und beliefen sich gemäss den Angaben per Mitte Jahr auf 27,5 Milliarden Franken.
Der Handelserfolg erreichte mit 12,9 Millionen Franken (+2,7%) ein leichtes Plus. Er sei wiederum hauptsächlich durch den Sorten- und Devisenerfolg angetrieben worden, heisst es weiter. Der übrige ordentliche Erfolg von 3,8 Millionen sei derweil geprägt durch einen höheren Liegenschafts- und Beteiligungsertrag.
Insgesamt stieg der Geschäftsertrag damit um 4,3 Prozent auf 228,8 Millionen Franken. Noch etwas deutlicher nahm allerdings der Aufwand zu, und zwar um insgesamt 8,6 Prozent auf 126,5 Millionen Franken. Damit stieg die für Banken wichtige Cost/Income-Ratio leicht an auf gut 55 Prozent.
Radicant ab 2027/28 Break-even
Die Bank äussert sich in der Mitteilung auch zu ihrer bisherigen Problemtochter Radicant, ihrer digitalen Vermögensverwaltungsbank. Diese habe die ihr anvertrauten Kundengelder im ersten Halbjahr 2024 auf 80 Millionen Franken vervielfachen können, heisst es. Die Anzahl Kundinnen und Kunden stieg demnach auf 6500.
Trotzdem verbucht die BLKB auf Stufe Stammhaus zum Halbjahr 2024 auf Radicant eine Bewertungskorrektur in Höhe von 9 Millionen Franken, dies nachdem bereits im Gesamtjahr 2023 22 Millionen abgeschrieben worden waren. Die BLKB geht für Radicant gemäss Mitteilung weiterhin von einem Break-even 2027/28 aus.
Für den weiteren Ausblick der Gesamtbank gibt sich das BLKB-Management zurückhaltend. Die Bank werde das Geschäftsjahr 2024 voraussichtlich mit einem Ergebnis «leicht unter Vorjahr» abschliessen, heisst es dazu. Bisher war ein «in etwa gleich hoher Reingewinn» erwartet worden.
In Bezug auf das wirtschaftliche Umfeld erwartet die BLKB ein positives – wenn auch historisch betrachtet unterdurchschnittliches – Wachstum weltweit wie auch in der Schweiz. Die Gefahr einer Rezession habe sich über die vergangenen Monate deutlich reduziert, betont sie.