Fällt nach viel Schnee warmer Regen, schwellen die Bäche an. Das tun sie derzeit rasch, und am Hochrhein rüstet man sich einmal mehr für ein Hochwasser. In Basel wurde am Montagmorgen sicherheitshalber das Jugendbücherschiff umplatziert. Behörden raten zur Vorsicht.
Das jeweils als Bücherschiff fungierende grosse Linienschiff MS Christoph Merian wurde vom Anlegeplatz an der Schifflände weg gefahren und am Dreiländereck beim Rheinhafen in Kleinhüningen sicher vertäut. Auch dort seien Lesefans - darunter diverse Schulklassen - willkommen, teilten Verantwortliche am Montag mit.
Die Schifflände als zentralste Basler Anlegestelle liegt an der Aussenseite einer Krümmung des Rheins, einem so genannten "Prallhang", und ist so der Kraft der Strömung voll ausgesetzt. Der Rheinhafen hingegen liegt am Gleithang am anderen Ufer und ist weniger exponiert.
Auch andere Stege und tiefere Uferwege in Basel sind derzeit unsicheres Terrain: Die Polizei rät, manche Stellen am Ufer von Rhein, Birs und Wiese zu meiden. Zwar besteht keine direkte Gefahr, doch bei einem Fehltritt wäre eine Rettung aus den Fluten laut einem Polizeisprecher wegen der starken Strömung unmöglich - Retter müssten ihr eigenes Leben in Gefahr bringen.
Schon vorab hatten die Behörden wegen der angekündigten Wassermassen im Rhein angekündigt, dass wohl am Montagnachmittag die Schifffahrt eingestellt werden müsse. Die Limite für die Sperrung der Stadtstrecke Basel-Birsfelden BL liegt bei 790 Zentimeter; nach elf Uhr stand der massgebliche Pegel Basel-Rheinhalle bei 770 Zentimetern und stieg weiter.
Steigt der Basler Rheinpegel über 820 Zentimeter, wird die Schiffahrt grösserräumig zwischen dem nächsten unterhalb von Basel gelegenen Stauwehr von Kembs (F) bis hoch nach Rheinfelden AG gesperrt. Je nach Prognosemodell könnte diese Marke gemäss Bundesdaten auch noch am Montagabend oder in der Nacht auf Dienstag erreicht werden.
Spätestens am Mittwoch soll die Flut jedoch so rheinabwärts geflossen sein, dass die Schiffe in Basel wieder ablegen können. Dann hofft auch das Jugendbücherschiff, wieder im Stadtzentrum anlegen zu können.
Solche Hochwasserlagen sind am Rheinknie nicht aussergewöhnlich. Sie treten vor allem im Frühjahr bei der Schneeschmelze auf. Dass man in Basel an tieferen Uferpartien im Kleinbasel Sandsäcke legen muss, ist hingegen recht selten. Angesichts der aktuellen Prognosen rechnen die Behörden nicht mit einer solchen Entwicklung.
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