Musik Basler Martinskirche als profaner Konzertort auf der Zielgerade

dosp, sda

17.8.2022 - 12:38

Die Basler Martinskirche wird seit über 100 Jahren als Konzertort genutzt.
Die Basler Martinskirche wird seit über 100 Jahren als Konzertort genutzt.
Keystone

Am 30. Oktober wird die ehrwürdige Basler Martinskirche endgültig zum profanen Konzertort. Dann beginnt unter der Ägide der vor einem Jahr errichteten Stiftung Martinskirche die neue Konzertsaison 2022/2023.

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Die Stiftung befindet sich als neue Trägerin respektive Mieterin der Konzertkirche mit ihren Plänen auf der Zielgerade, wie die Hauptverantwortlichen der Stiftung am Mittwoch an einer Medienkonferenz sagten. Vom anvisierten Kapital von 5,5 Millionen Franken, das die Sanierung des Baus und den Konzertbetrieb der nächsten 20 Jahre garantieren soll, fehle noch eine Million. Dennoch starte man zuversichtlich in die neue Ära.

1,5 Millionen Franken sind für bauliche Massnahmen vorgesehen. Das sind nicht wenige, wie der dafür zuständige Stiftungsrat ausführte. Sie betreffen den Bau eines neuen WC-Trakts neben der Sakristei, neue Licht- und Tonanlagen, Umbauten im Backstage-Bereich im benachbarten Pfarrhaus und eine Verbesserung des Sitzkomforts im Zuschauerbereich – alles jeweils eng abgestimmt mit der Denkmalpflege.

Hauptsächlich aus feuerpolizeilichen Gründen müsse die Kapazität an Sitzplätzen von 1100 auf 850 sinken, sagte der Bauverantwortliche. Weil ein Grossteil der Veranstaltungen für die kommende Spielzeit aber bereits fixiert sei, sei die Neuorganisation der Bestuhlung zeitlich auf Sommer 2023 verschoben worden. Auch die neuen WC-Anlagen würden erst in einem Jahr erstellt.

Der hoch auf dem Münsterhügel thronende Kirchenbau aus dem 12. Jahrhundert wird bereits seit über 100 Jahren nicht mehr als Sakralbau, sondern als Konzert- und Veranstaltungsort genutzt. Insofern werde sich inhaltlich mit der Übernahme der Trägerschaft durch die Stiftung nichts ändern, sagte Stiftungsratspräsident Martin Hug.

Auch andere Kirchen als Konzertorte

Anders sieht es bei der Pauluskirche aus, welche die Evangelisch-reformierte Kirche ebenfalls an eine weltliche Trägerschaft abgegeben hat. In diesem Fall handelt es sich um einen Verein, der den Kirchenbau ebenfalls als Konzertort nutzen möchte. Organisatorisch wollen die Stiftung Martinskirche und der Verein Kulturkirche Paulus betriebliche, inhaltliche und kommunikative Synergien nutzen.

Das sind nur zwei von mehreren Basler Kirchenbauten, die in den vergangenen Jahren zu sozialen und kulturellen Institutionen umgenutzt wurden.

Das einst als Kirche genutzte Gemeindehaus Oekolampad steht eine Zukunft als Theaterbau, Quartierzentrum und soziale Einrichtung bevor. Die katholische Kirche Don Bosco ist seit 2020 Konzert-und Proberaum unter anderem für die Basel Sinfonietta. Und der Kirchenbau der «First Church of Christ, Scientist» ist ebenfalls seit 2020 Probe- und Konzertraum des Sinfonieorchesters Basel.