Nordschweiz Beide Basel starten Ausbildungsoffensive im Pflegebereich

scmi, sda

19.9.2024 - 16:43

Eine auszubildende Fachfrau Gesundheit EFZ betreut eine Bewohnerin des Pflegeheims Hofmatt in Münchenstein BL.
Eine auszubildende Fachfrau Gesundheit EFZ betreut eine Bewohnerin des Pflegeheims Hofmatt in Münchenstein BL.
Keystone

Basel-Landschaft und Basel-Stadt haben gemeinsam die erste Etappe zur Umsetzung des Pflege-Verfassungsartikel gestartet. Nach dem Inkrafttreten der gesetzlichen Grundlagen im Juli stellen beide Kanton Ausbildungsbeiträge im Pflegebereich zur Verfügung.

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Diese Ausbildungsoffensive läuft acht Jahre lang, wie die beiden Gesundheitsdirektoren Thomi Jourdan (EVP) und Lukas Engelberger (Mitte) am Donnerstag im Alters- und Pflegeheim Hofmatt in Münchenstein vor den Medien bekanntgaben. Nebst der Erfüllung der Bundesvorgabe, also die Förderung des tertiären Bereichs, unterstützen die beiden Basel zusätzlich die Ausbildung zum Fachmann oder zur Fachfrau Gesundheit EFZ (FaGe), wie Jourdan sagte. Diese Lehre sei schliesslich ein wichtiger «Zubringer» für eine höhere Ausbildung im Pflegebereich.

Wer in den beiden Basel FH- oder HF-Studium in der Pflege absolvieren will, kann nun individuelle Unterstützungsbeiträge von 24'000 Franken pro Jahr bei Vollzeitausbildung beantragen. Bei einem Teilzeitpensum besteht Anspruch auf 18'000 Franken pro Ausbildungsjahr. Wer elterliche Betreuungs- und Unterhaltspflichten wahrnimmt, hat Anrecht auf zusätzliche 10'000 Franken pro Kind und Jahr.

Kantone und Bund übernehmen die Kosten

Zudem fördern die beiden Kantone Ausbildungsbetriebe. Dort kommen die Beiträge sowohl der tertiären Ausbildung wie auch der FaGe-Lehre zugute. Betriebe erhalten bis zu 300 Franken pro geleistete Arbeitswoche im Bereich HF und FH sowie maximal 1800 Franken pro geleistetes FaGe-Lehrjahr.

Die achtjährige Ausbildungsoffensive wird in Basel-Stadt rund 50 Millionen Franken kosten, wie Engelberger sagte. Davon wird der Bund rund 20 Millionen übernehmen. Im Baselbiet wird sie rund 36 Millionen kosten, wobei sich der Bund nach Angaben der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion mit maximal 50 Prozent beteiligen wird.

Die Ausbildungsoffensive geht auf die Pflegeinitiative zurück, die am 28. November 2021 von Volk und Ständen angenommen wurde. Diese verlangt unter anderem, dass Bund und Kantone garantieren, dass genügend diplomierte Pflegefachpersonen zur Verfügung stehen.