Das Basler Amt für Umwelt und Energie (AUE) hat im Rahmen der regelmässigen Kontrolluntersuchungen des Grundwassers zusätzliche Messungen im Klybeckquartier vorgenommen. Der krebserregende Stoff Benzidin konnte nicht in einem schädlichen Ausmass nachgewiesen werden.
Die zusätzlichen Messungen im Klybeck hat das AUE dieses Jahr wegen «Vermutungen der Organisation Ärztinnen und Ärzte für den Umweltschutz» vorgenommen, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Deshalb sei der krebserregende Stoff Benzidin, der in Basel bei der Herstellung von Azofarbstoffen verwendet worden sei, zusätzlich ins Messprogramm aufgenommen worden.
Das AUE kommt zum Schluss, dass die Belastungssituation im Klybeck unverändert bleibe und schädliche Einwirkungen auf Mensch oder Umwelt im heutigen Zustand nicht zu erwarten seien. So seien «in den historischen und technischen Untersuchungen» keine Anzeichen dafür zu finden, dass es auf den Werkarealen im Klybeck «je zu Havarien mit Benzidin» gekommen sei. Den Erwartungen entsprechend habe dieser Schadstoff auch nicht nachgewiesen werden können, heisst es weiter.
Unter Rheinweg «übewachungsbedürftig»
Eine Ausnahme bildet allerdings der Untere Rheinweg zwischen Dreirosenbrücke und Altrhein-Weg, wo laut AUE allgemein eine hohe chemische Belastung bekannt ist. Dieser Standort stuft das Amt als «überwachungsbedürftig» ein. Die Konzentration von Benzidin in diesem Abschnitt habe allerdings nie den Grenzwert von 0,6 Nanogramm pro Liter erreicht, schreibt das AUE weiter.
Das Klybeckareal, das die chemische Industrie schrittweise verlässt, soll langfristig zu einem neuen Stadtquartier mit 20'000 Bewohnern und 30'000 Arbeitsplätzen werden. Die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz um den Basler Altlastenexperten Martin Forter veröffentlichten letzten Juni einen Bericht zu den Schadstoffen, die unter dem Boden des 300'000 Quadratmeter grossen Areals liegen sollen. Zudem kritisierte die Organisation, dass die Basler Verwaltung nie nach dem krebserregenden Stoff Benzidin gesucht habe.
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