Energie Bündner Konzessionsgemeinden träumen von höherem Wasserzins

uj, sda

15.9.2021 - 12:00

Bündner Wasserzins-Gemeinden träumen auch von einem Solarzins. Im Bild die hochalpine Solaranlage an der Albigna-Staumauer im Bergell. (Archivbild)
Bündner Wasserzins-Gemeinden träumen auch von einem Solarzins. Im Bild die hochalpine Solaranlage an der Albigna-Staumauer im Bergell. (Archivbild)
Keystone

Bündner Konzessionsgemeinden denken laut über eine Erhöhung der Wasserszinses nach. «Explodierende Strompreise» würden geradezu nach einer Erhöhung der Abgabe rufen, die Stromkonzerne für die Nutzung des Wasser zahlen.

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«Bei den heutigen Börsen-Strompreisen wären auch doppelt so hohe Wasserzinsen locker verkraftbar», schrieb die Interessengemeinschaft Bündner Konzessionsgemeinden (IBK) am Mittwoch in einer Mitteilung. Die Wasserzinsen würden aktuell ja «bloss 1,5 Rappen pro kWh» betragen.

Der Strompreis liege auf dem Strommarkt hingegen bei 15 Rappen pro Kilowattstunde. Damit habe er sich seit der letzten Anpassung der Wasserzinsen im Jahre 2015 mindestens verdreifacht und sei so hoch, wie noch nie in diesem Jahrhundert.

Konkrete Forderungen stellen die Konzessionsgemeinden vorerst aber nicht. Sie dürften sich damit aber für das abermals anstehende Seilziehen um den Wasserzins in Position bringen wollen.

Erst vor wenigen Jahren forderten die Stromkonzerne – vor dem Hintergrund der dazumal tiefen Strompreise – eine Reduktion der Wasserzinsen. Laut den Konzessionsgemeinden sei die geforderte Reduktion massiv gewesen und mit grossem Druck vorgebracht worden. Teilweise hätten die Stromkonzern gar die Streichung des Zinses verlangt.

Die Bündner Konzessionsgemeinden hätten mit dem Referendum drohen müssen, um dies zu verhindern. Allerdings gelte der Waffenstillstand nur bis 2024. Danach könnte die für diese Gemeinden sehr bedeutende Einnahmequelle erneut in Frage gestellt werden.

Auch die Sonne soll Geld abwerfen

Die Konzessionsgemeinden wollen aber nicht nur weiter am Wasser verdienen, sondern neu auch an der Sonne. Eine Chance für das Berggebiet ergebe sich, wenn Sonne und Wasser in der Energiewende zusammenspannen und Synergien nutzen, schrieben sie in der Mitteilung

Die Gemeinden denken dabei insbesondere an Solaranlagen auf Staumauern. Vorbild dürfte die Solaranlage an der Albigna-Staumauer im Bergell sein, die erste ihrer Art. Zudem geht demnächst das grösste alpine Solarkraftwerk der Schweiz auf der Muttsee-Staumauer im Glarnerland ans Netz.

Solarzins für knappen Winterstrom, lautet das angedachte «Geschäftsmodell». Gemeinden, die den Ausbau von wertvollem Winterstrom aus Solaranlagen auf ihrem Boden ermöglichen, sollen entschädigt werden. Solar-Module im Berggebiet seien im Winter bis zu viermal effizienter als solche im Mittelland

Allerdings weisen die Konzessionsgemeinden selber auf eine Schwierigkeit hin, die Sonnenstrahlen zu verzinsen. Beim Wasserzins handle es sich um eine Kausalabgabe für eine Ressource. Beim vorgeschlagenen Solarzins sei das aber nicht der Fall.