SozialesCMS und GGG streichen Beiträge an Basler Wärmestube «Soup & Chill»
yedu, sda
17.3.2021 - 13:16
Rückschlag für die seit 2006 existierende Basler Wärmestube «Soup & Chill»: Die Christoph Merian Stiftung (CMS) und die GGG Basel möchten den Verein künftig nicht mehr finanziell unterstützen. Grund sind unterschiedliche Auffassungen über die strategische und operative Betriebsführung.
17.03.2021, 13:16
SDA
Mit der Wärmestube erreiche «Soup & Chil» aus Sicht der beiden Partner nicht die angestrebte Zielgruppe, teilten die CMS und die GGG Basel am Mittwoch mit. So würden mangelnde Zutrittsbeschränkungen und fehlende Mindestbeiträge eine gezielte Steuerung der Besuchenden verhindern. Dies führe dazu, dass nicht in erster Linie die beabsichtigte Zielgruppe erreicht werde, sondern eine breite Sogwirkung entstehe.
Eine von CMS, GGG und dem Kanton Basel-Stadt in Auftrag gegebene externe Betriebsanalyse hatte gemäss Mitteilung ebenfalls Mängel in der Zielerreichung, dem Einsatz der Mittel sowie in der strategischen und operativen Betriebsführung festgestellt. Der Verein «Soup & Chill» sei den daraus erarbeiteten Handlungsempfehlungen nicht nachgekommen.
Die CMS und GGG möchten auf den kommenden Winter hin bei Bedarf Alternativen suchen. Das bestehende Mahlzeiten- und Aufenthaltsangebot für Obdachlose und Armutsbetroffene genüge momentan aus Sicht von CMS, GGG und dem Kanton Basel-Stadt.
Die Wärmestube des Vereins «Soup & Chill» mit Sitz an der Basler Solothurnerstrasse besteht seit 2006. Obdachlose und Armutsbetroffene rund um den Bahnhof SBB werden dort kostenlos mit Getränken und Essen versorgt. Das Angebot wurde seit 2008/2009 von CMS, GGG und dem Kanton Basel-Stadt unterstützt. So zahlte die CMS in der Wintersaison 2020/2021 50'000 Franken an den Verein. Der Kanton Basel-Stadt zahlt seit dem laufenden Jahr keine Staatsbeiträge mehr an den Verein.
Verein macht weiter
Der Entscheid habe sich abgezeichnet, sagte Claudia Adrario de Roche, Vereinspräsidentin von «Soup & Chill», am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Wir machen weiter und versuchen das Angebot zu retten, zumal der Bedarf danach gross ist. Zum Glück gibt es auch noch andere Geldgeber, welche die Sache anders sehen.»
Die von der CMS und GGG Basel erwähnte Betriebsanalyse bewerte die Sinnhaftigkeit und Qualität der täglichen Arbeit zudem als gut, sagte Adrario de Roche. «Die geforderten Verbesserungen sind alle im strukturellen Bereich. Will man das alles so wie verlangt machen, bräuchte man ein riesiges Budget, was ganz sicher nicht im Sinne der Verwendung von Sponsorengeldern ist.»
Ausserdem betont Adrario de Roche, dass langjährige Planungen ohne Zusagen relevanter Geldgeber unmöglich seien.
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