Museumsnacht Erfolgsmodell Basler Museumsnacht steht vor der 20. Ausgabe

SDA

9.1.2020 - 14:36

Wenn in Basel die Museen nachts die Tore öffnen, kommen immer mehr Besucherinnen und Besucher.
Wenn in Basel die Museen nachts die Tore öffnen, kommen immer mehr Besucherinnen und Besucher.
Source: Keystone/Georgios Kefalas

Die Basler Museumsnacht erlebt am 17. Januar ihre 20. Ausgabe. Der Grossanlass mit 38 beteiligten Museen und Kulturinstitutionen konnte seine Besucherzahl seit der ersten Durchführung 2001 nahezu verdoppeln.

Im Naturhistorischen Museum Basel lässt sich live beobachten, wie ein Wolf präpariert wird, im Kunstmuseum Basel kann man sich von einer Sexualtherapeutin coachen lassen und im Jüdischen Museum der Schweiz bringt Yuriy Gurzhy, Vater der legendären Russendisko in Berlin, dem Publikum den Jewish Punk näher. Das sind drei von über 200 Programmpunkten, mit denen die Basler Museumsnacht in ihre Jubiläumsausgabe steigt.

Die Museumsnacht habe sich längst als Erfolgsmodell etabliert, sagte Eva Keller, Leiterin des Fachbereichs Museen und Kulturmarketing im Basler Präsidialdepartement, am Donnerstag an einer Medienorientierung. Sie sei fester Bestandteil in der Kulturagenda der Region.

Keller untermalte dies mit Zahlen: Bereits bei der ersten Ausgabe 2001 habe der Publikumsaufmarsch alle Erwartungen übertroffen. Damals waren es 19'300 Besucherinnen und Besucher. Bei der letzten Durchführung im Jahr 2019 waren es 38'000 Besucherinnen und Besucher, also nahezu doppelt so viele.

Markante Auswirkung auf die Jahresstatistik

Weil die Museumsnachtschwärmer im Durchschnitt 3,5 Museen besuchen, hat dies markante Auswirkungen auf die Jahres-Besuchertatistiken der Museen – insbesondere bei den kleinen Häusern: Das Anatomische Museum der Universität empfing zum Beispiel 35 Prozent seiner Besucherinnen und Besucher im Jahr 2019 in dieser einen Nacht. Im Schweizerischen Feuerwehrmuseum waren es gar 67 Prozent, während dieser Wert in der Fondation Beyeler mit 2 Prozent um einiges tiefer war.

Einer der Erfolgsgaranten ist der Umstand, dass Besucherinnen und Besucher unter 26 Jahren den Eintrittsbändel gratis erhalten. Sie machen mit 44,8 Prozent beinahe die Hälfte der Museumsnachtgängerinnen und -gänger aus.

Allerdings lasse sich schwer sagen, ob und wie viele dieser jungen Menschen sich durch diese Aktion dazu bewegen lassen, die Museen auch das Jahr hindurch zu besuchen, sagte Basil Thüring, Co-Direktor des Naturhistorischen Museums Basel. Dieses Haus steht zusammen mit dem Kunstmuseum und dem Historischen Museum Basel mit jeweils über 10'000 Eintritten an der Spitze der Publikumsgunst in der Museumsnacht.

Insgesamt sind 38 Museen und Kulturinstitutionen in Basel und dem deutschen, französischen und schweizerischen Umland mit von der Partie. Einen einmaligen Auftritt als Gastinstitutionen werden die Musikakademie und das Basler Rathaus haben.

In der Musikakademie kann man sich unter anderem in Crashkursen an verschiedenen Instrumenten ausprobieren. Und im Rathaus können Kinder Regierungsratsbeschlüsse verfassen und sich diese von allen sieben Exekutivmitgliedern abstempeln lassen.

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