Auf dem Flughafen Basel-Mülhausen ist bei den umstrittenen Südanflügen die kritische Zehn-Prozent-Marke zum zweiten Mal in Folge überschritten worden. Der Anteil der Anflüge auf die Südpiste 33 stieg 2018 von 10,3 auf 11 Prozent.
Auf dem EuroAirport Basel-Mülhausen (EAP) sind letztes Jahr insgesamt 41'165 Instrumentenlandeanflüge verzeichnet worden. Davon wurden 4514 über die Südpiste abgewickelt, wie der EAP am Donnerstag mitteilte.
Der grösste Teil der Landungen, nämlich 36'511 respektive 88,7 Prozent fand dagegen von Norden her auf die Hauptpiste 15 statt. Die restlichen Instrumenten-Anflüge erfolgten über die Ost-West-Piste.
Seit der Einführung des Instrumentenlandesystems (ILS) Ende 2007 führen die Südanflüge am binationalen Flughafen Basel-Mülhausen über dicht besiedeltes Gebiet in der Schweiz. Dagegen wehren sich seither die betroffenen Schweizer Gemeinden. Wie schon 2017, lagen auch 2018 die ILS 33-Quoten in fast allen Monaten über dem langjährigen Mittel.
Die höchste Quote wurde im Juni mit 22,3 Prozent verzeichnet, die niedrigste im November 2,2 Prozent. Die 10-Prozent-Marke wurde in acht Monaten überschritten.
Gemäss einem Abkommen der Luftfahrtbehörden Frankreichs und der Schweiz von 2006 soll die Piste 33 nur benützt werden, wenn der Rückenwind eine bestimmte Stärke erreicht hat. Weil die ILS 33-Quote 2018 die Zehn-Prozent-Marke übertraf, müssen die Luftfahrtbehörden beider Länder erneut eine Analyse vornehmen und Massnahmen suchen, um den kritischen Wert wieder unter das kritische Mass zu drücken.
Für 2017 kamen die Luftfahrtbehörden zum Schluss, dass die hohe ILS 33-Quote meteorologische Ursachen hat. Das Verfahren ILS 33 wurde jedoch gemäss einem im Mai letzten Jahres veröffentlichten Bericht korrekt angewendet. Besondere Massnahmen drängten sich nicht auf, heisst es dort.
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