Bahn Erneute Verzögerung bei Sanierung des Weissenstein-Bahntunnels

ga, sda

18.12.2020 - 10:59

Ein Zug fährt aus dem Weissensteintunnel in den Bahnhof Oberdorf ein: Die Sanierung des Bahntunnels verzögert sich erneut. (Archivbild)
Ein Zug fährt aus dem Weissensteintunnel in den Bahnhof Oberdorf ein: Die Sanierung des Bahntunnels verzögert sich erneut. (Archivbild)
Keystone

Die Sanierung des 3,7 Kilometer langen Weissensteintunnels auf der Bahnstrecke Solothurn-Moutier verzögert sich ein weiteres Mal. Als Grund für die Verzögerung gibt die Bahnbetreiberin BLS eine Beschwerde gegen die Vergabe der Sanierungsarbeiten an. Der Tunnel ist gemäss BLS in einem «kritischen Zustand».

Der Zuschlag für die Sanierung des Weissensteintunnels und der beiden angrenzenden Bahnhöfe Oberdorf SO und Gänsbrunnen SO sei an die Firma Implenia Schweiz AG erteilt worden, teilte die BLS am Freitag mit.

Weil eine beim Bundesverwaltungsgericht eingegangene Beschwerde bislang nicht ausgeräumt sei, verzögere sich der für Juni 2021 geplante Start der Bauarbeiten. Bereits Anfang 2019 hatte das Berner Bahnunternehmen mitgeteilt, dass die Sanierung des Tunnels ein Jahr später beginne.

Gegen die Zuschlagserteilung an Implenia waren im vergangenen September zwei Beschwerden eingegangen. Darum habe die BLS den Entscheid vorläufig sistiert, um das Verfahren und die Bewertung der Angebote durch externe Experten überprüfen zu lassen, heisst es in der Medienmitteilung.

Der entsprechende Bericht stütze das Vorgehen der Ausschreibung und die Vergabe des Auftrags. Darauf habe die BLS den Zuschlag Ende November erneut der Implenia Schweiz AG erteilt. Die Beschwerdefrist gegen diesen Zuschlagsentscheid laufe Anfang Januar 2021 ab.

Bahnersatz-Planung braucht Zeit

Für die Bauarbeiten wird die Bahnstrecke zwischen Oberdorf und Moutier für 18 Monate unterbrochen. Es wird ein Bahnersatz-Verkehr aufgezogen. Die Vorlaufzeiten für die Ersatzverkehr-Bestellung für eine eineinhalb Jahre dauernde Streckensperrung seien lang, daher arbeite man den Ersatzverkehr neu aus, hält die BLS fest.

Die BLS investiert insgesamt 145 Millionen Franken in die Bahninfrastruktur. Davon sind 85 Millionen für die Tunnelsanierung und rund 60 Millionen für die Arbeiten auf der Strecke und die Modernisierung der Bahnhöfe vorgesehen.

Der einspurige Bahntunnel ist gemäss BLS in einem «kritischen Zustand» und muss dringend saniert werden. Dank Sicherungsmassnahmen sei der Tunnel weiter befahrbar.

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