Grosse Rat AG Integrationszentrum in Aarau: Projektierungskredit bewilligt

In Aarau soll bis 2028 ein kantonales Integrationszentrum für Flüchtlinge gebaut werden. Der Grosse Rat hat am Dienstag mit 122 zu 5 Stimmen den notwendigen Projektierungskredit von 4,95 Millionen Franken bewilligt. Das neue Zentrum wird 250 Plätze für Familien und Einzelpersonen umfassen.

Keystone-SDA, ga, sda

06.09.2022, 17:09

SDA

Der Neubau soll auf dem Gelände der heutigen Asylunterkunft an der Rohrerstrasse in der Nähe des Bahnhofs gebaut werden. Der Regierungsrat rechnet damit, dass die Gesamtkosten für den Neubau rund 30 Millionen Franken betragen werden.

Das Integrationszentrum soll die erste kantonale Grossunterkunft mit Vorzeigecharakter werden. Das Zentrum ist gemäss Kanton in erster Linie auf Personen ausgerichtet, die der Bund dem Aargau aus dem beschleunigten Asylverfahren mit einer Aufenthaltsregelung zuweist.

Zudem sollen Personen aus dem erweiterten Verfahren mit Bleibeperspektive sowie weitere Spezialfälle im Integrationszentrum untergebracht werden.

Viel Rückendeckung der Politik

Im Grossen Rat war die Notwendigkeit des neuen Integrationszentrums und damit der Projektierungskredit unbestritten. Die grössere Asylunterkunft sei notwendig, und der Regierungsrat habe eine sorgfältige Vorlage präsentiert, hiess es unisono. Auch die Kooperation der Stadt Aarau wurde gelobt. Die SVP gab sich wenig begeistert, stellte sich jedoch hinter das Projekt.

Der Aargau führt 50 kantonale Asylunterkünfte und betreut darin rund 1200 Menschen. Es handelt sich bei diesen Unterkünften vorwiegend um kleinere und mittelgrosse Liegenschaften mit bis zu 50 Plätzen. Nebst dem Erstaufnahmezentrum in Buchs bieten nur sechs Unterkünfte Platz für mehr als 80 Personen. Bei allen Unterkünften handelt es sich um vom Kanton gemietete Liegenschaften.