Behindertengleichstellung Jeder vierte Bushalt an Aargauer Kantonsstrassen ist hindernisfrei

roch, sda

28.6.2024 - 12:32

An den Kantonsstrassen im Aargau sollen in den nächsten Jahren weitere Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut werden. Davon werden nicht einzig die Rollstuhlfahrer profitieren. (Symbolbild)
An den Kantonsstrassen im Aargau sollen in den nächsten Jahren weitere Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut werden. Davon werden nicht einzig die Rollstuhlfahrer profitieren. (Symbolbild)
Keystone

Von 770 Bushaltestellen an den Aargauer Kantonsstrassen sind 25 Prozent hindernisfrei. Bei 40 Prozent ist die Sanierung projektiert. Bei den Haltestellen, wo ein Einstieg für Rollstuhlfahrer nicht möglich ist, gibt es Ersatzlösungen, wie der Regierungsrat in der Antwort auf eine Anfrage aus dem Parlament schrieb.

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Der Kanton Aargau habe die Umsetzung der Barrierefreiheit an Bushaltestellen seit 2004 ernst genommen und in laufenden Sanierungsprojekten berücksichtigt, schrieb die Regierung am Freitag in der Antwort auf die Interpellation von Grossrat Miro Barp (SVP). Er hatte unter anderem gefragt, warum das 2004 in Kraft getretenen Behindertengleichstellungsgesetzes nicht früher umgesetzt worden sei.

Lange Zeit seien die genauen Anforderungen an eine hindernisfreie Bushaltekante nicht klar gewesen, hielt die Regierung fest. In Zusammenarbeit mit anderen Kantonen habe der Aargau bauliche Normen entwickelt, die «erst 2014 in Kraft getreten» seien. Es seien zudem umfangreiche Untersuchungen und Fahrversuche nötig gewesen.

Die Regierung schrieb weiter, dass es nicht nur um Personen im Rollstuhl gehe. Eine 22 Zentimeter hohe Haltekante sei ein Mehrwert für alle Reisenden, speziell für Personen mit Kinderwagen, Rollator und Gepäck.

Weitere Projekte liegen auf dem Tisch

Im Kanton Aargau gebe es 770 Bushaltestellen und 1480 Bushaltekanten an Kantonsstrassen, dazu 500 Haltestellen und 850 Haltekanten in Gemeinden. Von den 770 Haltestellen in Verantwortung des Kantons seien, Stand Ende 2023, bereits 25 Prozent hindernisfrei, bei 40 Prozent lägen die Projekte für die Sanierung vor.

Bei den noch nicht umgebauten Bahnhöfen und Haltestellen gebe es Ersatzlösungen, beispielsweise dank Hilfe durchs Personal oder dank Shuttle-Fahrdiensten. Personen mit eingeschränkter Mobilität könnten sich via Onlinefahrplan informieren und über das Contact Center Handicap der SBB Fahrten buchen.