Nordschweiz Kanton Aargau nimmt weitere temporäre Asylunterkunft in Betrieb

ga, sda

8.2.2023 - 09:54

Der Kanton Aargau nimmt in Birmenstorf AG eine unterirdische Anlage als Unterkunft für geflüchtete Menschen in Betrieb. (Symbolbild)
Der Kanton Aargau nimmt in Birmenstorf AG eine unterirdische Anlage als Unterkunft für geflüchtete Menschen in Betrieb. (Symbolbild)
Keystone

Der Kanton Aargau eröffnet Anfang März in Birmenstorf AG eine temporäre Asylunterkunft für 200 Menschen. Der anhaltend hohe Zustrom von Flüchtlingen macht nach Angaben des Kantons die Eröffnung dieser unterirdischen Unterkunft notwendig.

Keystone-SDA, ga, sda

Die Kapazitäten in kommunalen und kantonalen Unterkünften seien nahezu ausgeschöpft, teilte das Departement Gesundheit und Soziales (DGS) von Regierungsrat Jean-Pierre Gallati (SVP) am Mittwoch mit. Der Regierungsrat hatte Mitte Januar die Notlage im Asylwesen ausgerufen und eine Notverordnung erlassen.

Seither können die Gemeinden verpflichtet werden, Anlagen für die Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung zu stellen. Die Unterkunft in Birmenstorf im ehemaligen Sanitätsposten ist die erste Anlage, bei der die Notverordnung zur Anwendung kommt.

Da unterirdische Unterkünfte für die Unterbringung von geflüchteten Personen über einen längeren Zeitraum nicht geeignet sind, sollen sie gemäss DGS nur so lange wie nötig betrieben werden. Der Kanton und die Gemeinden suchten deshalb weiterhin nach neuen Unterkünften, um zusätzliche Plätze zu schaffen.

Das private Unternehmen ORS Service AG übernimmt die Betreuung der Geflüchteten. In einer ersten Phase unterstützt die Zivilschutzorganisation Baden (ZSO Baden) den Betrieb mit rund zehn Zivilschützern. Diese könnten Hilfe leisten bei der Abdeckung von Nacht- und Brandwachen, bei der Verpflegung oder bei Transportdiensten helfen, hiess es.

Vorbereitungen in Lenzburg und Aarau

Neben Birmenstorf werden in den nächsten Wochen auch in Lenzburg und Aarau Schutzbauten für den Betrieb vorbereitet. Zusammen bieten die drei Anlagen 560 Plätze. Im Dezember hatte der Kanton die geschützte Operationsstelle Muri in Betrieb genommen.

Sollten diese drei Unterkünfte nicht ausreichen, stehen laut Kanton auch Schutzanlagen in den Gemeinden Obersiggenthal, Gränichen, Leuggern und Oftringen zur Verfügung. Diese würden gemäss Notfallverordnung in Anspruch genommen.