Parkplätze Kanton Basel-Stadt und UKKB verkleinern Parking-Projekt

yedu, sda

13.1.2021 - 15:34

Das UKBB plant unter dem Tschudi-Park ein Parking mit 230 Parkplätzen.
Das UKBB plant unter dem Tschudi-Park ein Parking mit 230 Parkplätzen.
Keystone

Nach Kritik am Projekt redimensionieren das Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) und der Kanton Basel-Stadt ihr geplante Parkhaus unter dem Tschudi-Park im St. Johanns-Quartier. Statt 350 Parkplätze auf drei Etagen soll das Parking nur noch 230 Plätze auf zwei Untergeschossen umfassen. Zudem sollen neue Grünflächen entstehen.

Das neue Parkhaus soll 200 Parkplätze für das UKBB und 30 Quartierparkplätze zur Verfügung stellen. Zudem sollen nachts und an den Wochenenden, wenn im UKBB weniger Betrieb herrscht, weitere Parkplätze des Parkings der Quartierbevölkerung zur Verfügung stehen.

Als Kompensation für das neue Parking will der Kanton im Bereich des St. Johanns-Platzes 50 oberirdische Parkplätze aufheben und die Grünanlage vergrössern, wie Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels (SP), Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (CVP) und UKBB am Mittwoch an einer Online-Medienkonferenz bekannt gaben.

Vorgesehen ist, dass vom Tschudi-Park über den Pausenplatz des Schulhauses St. Johann sowie den St. Johanns-Platz bis hin zum St. Johanns-Park ein zusammenhängender Grünraum geschaffen wird, der etwa vier Mal so gross sein soll wie der Tschudi-Park.

Laut Spital-CEO Marco Fischer ist das UKBB auf das Parking angewiesen, um den Spitalbetrieb sicherstellen zu können. So würden die Zahlen der ambulanten Behandlungen immer mehr zunehmen und bereits heute jährlich bei rund 100'000 liegen. Darüber hinaus würden täglich 1400 Personen an das UKBB kommen.

Das benachbarte City Parking, wo das UKBB 80 Plätze gemietet habe, sei für das UKBB nicht optimal, sagte Fischer. Dies, weil Besuchende sowie Patientinnen und Patienten 15 bis 20 Minuten hätten, bis sie vom Parking City im UKBB ankommen würden.

Baubeginn nicht vor 2023

Der per Ende Januar abtretende Bau-und Verkehrsdirektor bezeichnete das «deutlich redimensionierte» Projekt als «Win-win-Situation» für das Quartier und das UKBB. Bis das Parking in den Betrieb gehen könne, werde es aber noch viele Diskussionen geben – allenfalls auch noch eine Volksabstimmung, sagte Wessels.

Die öffentliche Planauflage für die Festsetzung des Bebauungsplanes für das Parking UKBB beginnt am kommenden Donnerstag. «Wir rechnen mit vielen Inputs und kritischen Bemerkungen», sagte Wessels. Die Basler Regierung mit der neuen Bau- und Verkehrsdirektorin Esther Keller (GLP) wird in der zweiten Hälfte 2021 über das Projekt entscheiden, der Grosse Rat voraussichtlich 2022.

Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Bauarbeiten, die 18 Monate dauern sollen, nicht vor 2023 beginnen werden. Die Kosten des neuen Parkings werden vom UKBB auf 16 Millionen Franken beziffert.

Grosser Widerstand gegen Projekt

Die neue Grün- und Freifläche soll unter Einbezug der Quartierbevölkerung parallel zum Bau des Parkings geplant werden.

Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger betonte, wie angewiesen das Kinderspital auf das neue Parking sei. Verschiedene Alternativen zu einem Parkhaus unter dem Tschudi-Park seien geprüft und wieder verworfen worden. Die nun vorliegende Lösung sei die beste Variante, sagte Engelberger.

Das UKBB und der Kanton hatten ihre Pläne für ein neues Parking unter dem Tschudi-Park im Mai 2017 bekanntgegeben. Gegen das Projekt wehrt sich allerdings die Quartierbevölkerung vehement. So war im Herbst 2018 eine Petition mit rund 3600 Unterschriften gegen das Vorhaben eingereicht worden.

Das parteiunabhängige Komitee «Kein Parkhaus unter dem Tschudi-Park» will in den kommenden Wochen Einsprachen gegen den Bebauungsplan erheben, wie seiner Website zu entnehmen ist.

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