Grosser Rat BS Kommission des Basler Parlaments lehnt Förderklassen-Initiative ab

scmi, sda

28.6.2024 - 12:23

Für Kinder mit Lernschwäche soll die Möglichkeit von Förderklassen geschaffen werden. Dies fordert die vorberatende Grossratskommission. (Symbolbild)
Für Kinder mit Lernschwäche soll die Möglichkeit von Förderklassen geschaffen werden. Dies fordert die vorberatende Grossratskommission. (Symbolbild)
Keystone

Die Bildungs- und Kulturkommission (BKK) des Basler Grossen Rats lehnt die Förderklassen-Initiative mit 10 zu 2 Stimmen bei 1 Enthaltung ab. Stattdessen unterstützt die Mehrheit den Gegenvorschlag der Regierung. Sie ergänzt diesen jedoch mit der Möglichkeit zur Schaffung von Förderklassen, jedoch nur bei Lernschwäche und Lernstörungen.

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Die zweite Ergänzung der BKK zielt in eine andere Richtung, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Bericht hervorgeht: Lehrpersonen sollen im Schulzimmer mit Doppelbesetzungen heil- und sozialpädagogisch unterstützt werden. Die Kommissionsmehrheit wolle damit «ein Zeichen zur Stärkung der integrativen Schule» setzen, heisst es in der Mitteilung der BKK.

Die 2022 eingereichte Förderklassen-Initiative will den integrativen Unterricht beenden und verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler wieder in gesonderten Klassen unterrichten lassen. Die Regierung stellte der Initiative als Gegenvorschlag ein Massnahmenpaket gegenüber, das unter anderem Angebote wie Lerninseln und Fördergruppen enthält.

Förderklassen mit anderem Fokus als in der Initiative

Die BKK ergänzte dies mit der Möglichkeit von Förderklassen, die aber nur für Kinder und Jugendliche mit allgemeiner Lernschwäche oder einer ausgeprägten Lernstörung bestimmt sein sollen. Es soll damit keine Rückkehr zur den früheren Kleinklassen geben, wie es im BKK-Bericht heisst. Am Grundsatz Integration vor Separation solle festgehalten werden. Die BKK will es den Schulen überlassen, ob sie Förderklassen einsetzen wollen.

Als nicht geeignet erachtet die Kommission Förderklassen für Schülerinnen und Schüler mit auffälligem Verhalten, das nicht auf Lernschwäche zurückzuführen ist. Somit spreche sich die BKK zwar für einen möglichen Einsatz von Förderklassen aus, fokussiere aber auf eine andere Zielgruppe als die Initiative, heisst es weiter.