Landrat BL Landrat gegen vorübergehende Temporeduktion auf der A22 in Liestal

dosp, sda

22.4.2021 - 12:12

Der Baselbieter Landrat will keine Temporeduktion auf der A22 in Liestal.
Der Baselbieter Landrat will keine Temporeduktion auf der A22 in Liestal.
Keystone

Der Baselbieter Landrat hat sich am Donnerstag gegen eine vorübergehende Temporeduktion auf der Autobahn A22 in Liestal zur Lärmverminderung ausgesprochen. Eine Mehrheit befürchtete, dass diese temporäre Massnahme zum Ausweichverkehr auf das Stadtgebiet führen würde.

Keystone-SDA, dosp, sda

Die Forderung einer vorübergehenden Temporeduktion ging auf einen Vorstoss der SP zurück. Anwohnerinnen und Anwohner der Hochleistungsstrasse würden unter hohen Lärmimmissionen leiden, so die Feststellung, die im Grundsatz nicht bestritten wurde.

Weil die A22 Anfang 2020 an den Bund abgetreten wurde, könne der Kanton Baselland selber nicht mehr lärmmindernde bauliche Massnahmen realisieren. Weil zu befürchten sei, dass sich der Bund mit entsprechenden Massnahmen Zeit lassen werde, solle der Kanton darauf hinwirken, dass der Strassenlärm für die Übergangszeit mit einer Reduktion des Tempos von 80 auf 60 reduziert werde.

Regierung und eine Mehrheit des Landrats wollten von dieser vorgeschlagenen Massnahme aber nichts wissen. Eine Temporeduktion würde mit Sicherheit zu Verkehrsverlagerungen ins Stadtgebiet und zu weitergehenden Unannehmlichkeiten für die Bevölkerung führen.

Bau- und Umweltschutzdirektor Isaac Reber (Grüne) äusserte überdies die Befürchtung, dass mit einer temporären Temporeduktion der Druck auf das Bundesamt für Strassen (Astra) abnehmen würde, den Lärm langfristig mit baulichen Massnahmen zu vermindern.

Der Landrat beschloss schliesslich mit 51 gegen 32 Stimmen bei einer Enthaltung, den SP-Vorstoss und damit auch die Forderung nach einer temporären Lärmreduktion abzuschreiben.