Lohngleichheit Lohnunterschiede von 1,7 Prozent in der Basler Verwaltung

dosp, sda

1.12.2021 - 14:01

Im Basler Erziehungsdepartement sind die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen am geringsten (Symbolbild).
Im Basler Erziehungsdepartement sind die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen am geringsten (Symbolbild).
Keystone

Der Kanton Basel-Stadt stellt sich nach einer Analyse der Lohngleichheit zwischen männlichen und weiblichen Angestellten ein gutes Zeugnis aus. Aber nach wie vor verdienen Frauen in der kantonalen Verwaltung aus unerklärten Gründen 1,7 Prozent weniger als Männer.

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Die Basler Regierung wertet das Resultat als «gutes Gesamtergebnis», wie die für das Personalwesen zuständige Finanzdirektorin Tanja Soland (SP) am Mittwoch an einer Medienkonferenz sagte. Wenn zusätzlich zu den vom Bund vorgegeben sogenannten Logib-Kategorien wie «Ausbildung und Alter», «Anforderungsniveau» und «Berufliche Stellung» noch weitere Faktoren wie «detaillierte Tätigkeit» oder «Anstellungsverhältnis» berücksichtigt würden, verringere sich der Lohnunterschied gar auf 1,1 Prozent.

Auffällig an der Analyse sind die unterschiedlichen Werte bei den sieben Departementen. «Ausgerechnet mein Finanzdepartement steht mit unerklärten Lohnunterschieden von 6,5 Prozent am schlechtesten da», sagte Soland. Es folgen das Justiz- und Sicherheitsdepartement mit 5,7 Prozent und das Bau- und Verkehrsdepartement mit 4,6 Prozent Lohnunterschieden.

Vorbildliches Erziehungsdepartement

Am Besten schneidet auf der anderen Seite das Erziehungsdepartement ab mit marginalen Unterschieden von lediglich 0,3 Prozent, die statistisch kaum mehr relevant sind. Das gute Abschneiden dieses Departements erklärte Soland mit der Tatsache, dass hier vor allem Lehrerinnen und Lehrer auf der Lohnliste stünden, die klar und geschlechtsunspezifisch geregelt sei.

Im Finanzdepartement hingegen seien gewisse Arbeitsbereiche sehr viel heterogener zusammengesetzt, sagte Soland. So befänden sich im Pool Informatik etwas salopp gesagt hochspezialisierte Computerspezialisten und gleichzeitig weniger spezialisierte Telefonistinnen, was beim näheren Betrachten aus unerklärten Lohnunterschiede erklärbare machen könne. Das heisse aber nicht, dass diese Unterschiede unter dem Strich nicht diskriminierend seien, so Soland.

Der Kanton hat die Lohngleichheitsanalyse des Statistischen Amts vom Competence Center for Diversity & Inclusion der Universität St. Gallen überprüfen lassen. Die Überprüfung sei zum Schluss gekommen, dass es keine Hinweise auf systematische Lohndiskriminierung gebe. Der Logib-Wert von 1,7 Prozent sei gut, zumal in diesem vom Bund zur Verfügung gestellten Analyse-Tool eine Toleranzschwelle von 5 Prozent bestehe.

Der Kanton sieht sich also auf dem richtigen Weg. Im Vergleich zur letzten Lohngleichheitsanalyse aus dem Jahr 2016, die noch Lohnunterschiede von 2,4 Prozent zu Tage gebracht hatte, habe man sich verbessern können. Der Kanton will die detaillierten Ergebnisse der Analyse nun aber dazu nutzen, die Lohnunterschiede noch weiter abzubauen.