Die 35-jährige Denise Bertschi erhält den Manor Kunstpreis Aargau 2020. Die in Lausanne lebende Künstlerin thematisiert in ihren Videoinstallationen, Fotografien und Objekten das Verhältnis der Schweiz zur restlichen Welt.
Die in Aarau geborene Bertschi greift die kolonialen Verstrickungen der Schweiz auf oder setzt sich mit dem Begriff der Neutralität auseinander, wie das Aargauer Kunsthaus am Donnerstag mitteilte.
Für ihre Recherchen bereist Bertschi jene Gegenden, die sie in ihren Arbeiten beleuchtet. Sie fuhr etwa in die entmilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea, wo seit Jahren Schweizer Militärbeobachter stationiert sind.
Sie hielt sich in Brasilien auf, wo im Nordosten des Landes eine der grössten Kaffeeplantagen des 19. Jahrhunderts von Schweizern geführt wurde. Jüngst war die Künstlerin in Südafrika, wo sie den Beziehungen der Schweiz zum Apartheidstaat nachspürte.
Bertschi hält die aufgesuchten Orte, Natur und Architektur, in Fotografien und Videoaufnahmen fest. Dabei gelte ihr Interesse ebenso visuellen Details, Schönem, Auffallendem und Abstrusem, schreibt das Aargauer Kunsthaus.
Im Januar 2020 werden die Arbeiten von Bertschi in einer Einzelausstellung im Aargauer Kunsthaus zu sehen sein. Der Manor Kunstpreis ist mit 15'000 Franken dotiert. Der Preis wurde 1982 von Philippe Nordmann ins Leben gerufen.
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