Öffentlicher Verkehr Mehr Busse statt Züge zwischen Stein-Säckingen und Laufenburg AG

ga, sda

25.11.2022 - 10:02

Mehr Bus statt mehr Bahn: So will der Aargauer Regierungsrat das Angebot im öffentlichen Verkehr zwischen Stein-Säckingen und Laufenburg ausbauen. (Archivbild)
Mehr Bus statt mehr Bahn: So will der Aargauer Regierungsrat das Angebot im öffentlichen Verkehr zwischen Stein-Säckingen und Laufenburg ausbauen. (Archivbild)
Keystone

Das Busangebot zwischen Stein-Säckingen und Laufenburg im Kanton Aargau soll ausgebaut werden. Das schlägt der Regierungsrat vor – und er will dafür auf die Forderung nach einer Verdichtung des Bahnangebots aus Kostengründen verzichten.

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Die Buslösung entfalte aus fachlicher Sicht, im Speziellen im Hinblick auf den geplanten Industriepark Sisslerfeld, mit weniger Aufwand eine bessere Erschliessungswirkung, schreibt der Regierungsrat in der am Freitag publizierten Botschaft an den Grossen Rat. Eine Buslösung verhindere einen späteren Ausbau der Bahn nicht.

Der Ausbau des Busangebots schneide am Besten ab. Auch wenn die Reisezeiten im Vergleich zur Bahnvariante länger seien, habe die Buslösung Vorteile. Das Busangebot könne innert kurzer Zeit geplant, umgesetzt und angepasst werden werden.

Ein vorgezogener Ausbau der Regio-S-Bahn Stein-Säckingen – Laufenburg geniesse in weiten Kreisen, insbesondere in der betroffenen Region, grosse Sympathie, hält der Regierungsrat fest. Die hohen Kosten für Infrastruktur und Betrieb im Verhältnis zur bescheidenen Entlastungswirkung seien jedoch kaum ein Thema.

Bahnausbau: 61 Millionen Franken

Zur Diskussion stand die Forderung, auf der Bahnstrecke einen Halbstundentakt anzubieten. Der finanzielle Aufwand wäre jedoch gemessen an der Leistung hoch, wie Berechnungen der SBB aufzeigten. Es entstünden Infrastrukturkosten von 61 Millionen Franken.

Die Abgeltungen des Kantons für den Öffentlichen Verkehr würden sich zudem um 1,9 Millionen Franken pro Jahr erhöhen, wie aus der Botschaft hervorgeht. Der Bund würde sich gemäss Regierungsrat weder an den Infrastrukturkosten noch an den Folgekosten beteiligen. Der Bund spricht in diesem Zusammenhang von einem «Überangebot».

Der Kanton rechnet, dass das Angebot mit dem Shuttle-Bus rund zwei Millionen Franken pro Jahr kosten wird. Die Einnahmen werden auf knapp 100'000 Franken geschätzt. Die Differenz von 1,9 Millionen Franken würde der Kanton finanzieren.

Der Grosse Rat hatte 2018 gegen den Willen des Regierungsrats einen Vorstoss überwiesen, in dem ein Halbstundentakt auf dem Streckenabschnitt auf der Regio-S-Bahn gefordert wurde.