NordschweizOftringen AG erwägt eine kantonale Asylunterkunft für 150 Personen
roch, sda
26.5.2023 - 16:40
Die Gemeinde Oftringen AG und der Kantonale Sozialdienst (KSD) planen am Ackerweg eine Asylunterkunft mit bis zu 150 Plätzen. Wie die Gemeinde mitteilt, soll die Einwohnergemeindeversammlung vom 7. September darüber entscheiden, ob die Parzelle zur Verfügung gestellt werden soll.
Keystone-SDA, roch, sda
26.05.2023, 16:40
SDA
Mit dem Angebot reagiere Oftringen auf die im Januar im Kanton Aargau ausgerufene Notlage im Asylwesen. In diesem Zusammenhang hatten die Kantonsbehörden alle Aargauer Gemeinden angefragt, ob sie über geeignete Parzellen für eine kantonale Unterkunft verfügten.
Der Kanton sei interessiert, die Parzelle für mindestens 10 Jahre im Baurecht zu nutzen und eine Unterkunft mit maximal 150 Plätzen zu realisieren und zu betreiben. Vorgesehen sei eine reguläre Unterkunft, keine Notunterkunft und keine Unterkunft für ausreisepflichtige Personen.
Betreuung durch KSD
Laut Medienmitteilung sei ein Betreuungs- und Sicherheitskonzept sowie eine Begleitgruppe mit Vertretern von Gemeinde, KSD, Polizei und Anwohnern in Planung. Der Betrieb der Unterkunft und die Betreuung der Geflüchteten würde durch den KSD erfolgen.
«Der Kantonale Sozialdienst ist auf zusätzliche Plätze für Geflüchtete angewiesen, um die zugewiesenen Personen aufnehmen zu können», wird Stephan Müller, Leiter der Sektion Betreuung Asyl im KSD, in der Mitteilung zitiert. Aktuell müssten im Aargau Personen unterirdisch in temporären Notunterkünften untergebracht werden.
Die 150 Plätze würden laut Mitteilung der Aufnahmepflicht angerechnet und die Gemeinde könnte sich so die Kosten für eine Ersatzabgabe sparen.
Widerstand aus Aarburg
Unerfreut auf die Ankündigung reagiert hat die Nachbargemeinde Aarburg, die seit kurzem mit der Gemeinde Oftringen einen Asylverbund bildet. Der Stadtrat sehe es als «Vertragsbruch» an, dass Oftringen ohne Information der Nachbargemeinde diese Unterkunft geplant habe, steht in der Mitteilung vom Freitag. Aarburg geht davon aus, dass der Asylverbund wieder hinfällig würde.
Weiter verlangt Aarburg, dass der 2024 auslaufende Mietvertrag der kantonalen Asylunterkunft Lindengutstrasse in Aarburg nicht mehr erneuert wird. «Nach den für die Stadt Aarburg überproportional belastenden Jahren im Asylbereich wird die Stadt Aarburg auch nach der Vertragsauflösung und Aufgabe der kollektiven Unterkunft ihrer vorgegebener Aufnahmepflicht nachkommen», heisst es weiter.
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