LuftverschmutzungOhne Schummeldiesel wäre Basler Strassenverkehr 30 Prozent sauberer
SDA
18.9.2019 - 18:05
Würden Dieselfahrzeuge die Abgasnormen einhalten, würde der Strassenverkehr an der Basler Feldbergstrasse rund 30 Prozent weniger Schadstoffe ausstossen. Dies ergaben amtliche Messungen bei gegen 27'000 Fahrzeugen an drei Basler Standorten im Jahr 2018.
Auslöser der Messkampagne des Lufthygieneamts beider Basel (LHA) war Irritation darüber, dass die real gemessene Luftbelastung abwich von jener, die anhand der Auto-Zulassungszahlen erwartet wurde. Man habe ältere Dieselwagen als eine Ursache vermutet, sagte der Leiter der Abteilung Luftqualität im LHA, Markus Camenzind, am Mittwoch.
Klarheit brachten Messungen im fahrenden Verkehr mit Lichtsensoren («RSD-Messsystem») an der Feldberg-, Wettstein- und Zürcherstrasse zwischen Juli und September des vergangenen Jahres. An den Messorten geht es leicht bergauf, damit der Motor arbeitet. Gemessen wurden die Schadstoffe mittels über die ganze Strassenbreite reflektiertem UV- und Infrarotlicht.
Per Videoaufnahme wurden gleichzeitig das Nummernschild erfasst und per Zulassungsdatenbank anonym der Fahrzeugtyp samt Abgasnorm ermittelt. Diese Daten waren indes nur für in der Schweiz zugelassene Autos rasch genug verfügbar – so konnten Messdaten ausländischer Autos nicht ausgewertet werden.
60 Prozent Dreckschleudern
Das Ergebnis bestätigt laut Camenzind die Vermutungen. Gemäss einer LHA-Mitteilung pusten Dieselfahrzeuge der Abgaskategorien Euro 2 (Einführung 1995) bis Euro 6b (2014) fünf bis zehnmal mehr Stickoxide in die Luft als Benziner. Neueste Dieselwagen ab Euro 6c (2018) sind deutlich sauberer und halten wie Benziner die Normen ein.
Der Diesel-Skandal wegen manipulierter Abgasanlagen wurde 2015 publik. 2000 bis 2015 wurden zwar die Abgasnormen verschärft, doch die Stickoxidwerte sanken nicht. Laut LHA stossen Dieselwagen der Normen Euro 4 und 5 sogar mehr aus als solche mit Euro 2 und 3. Diese Sünder machten rund 60 Prozent der Dieselbestandes in beiden Basel aus.
«Ohne die Abgasmanipulationen an den Dieselfahrzeugen lägen die NOx-Emissionen des Strassenverkehrs deutlich tiefer», hält das LHA fest. Als «Emissionsfolgenabschätzung» hat es für die Feldbergstrasse errechnet, dass die Schadstoffbelastung durch den Strassenverkehr 30 Prozent tiefer läge, wenn Dieselautos bis Jahrgang 2015 der Norm entsprechen würden.
Massnahmen sollen folgen
Weil die Messungen anonym ausgewertet wurden, haben die Überschreitungen keine Folgen für die betreffenden Fahrzeughalter. Anhand der Erkenntnisse soll die Regierung bis Ende Jahr Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität an verkehrsbelasteten Standorten beschliessen. Wie diese aussehen könnten, wird noch nicht genannt.
Der motorisierte Strassenverkehr verursacht in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft rund 60 Prozent der gesamten Stickoxid-Emissionen. An städtischen und stark verkehrsexponierten Standorten liegt die Stickstoffdioxid-Belastung mehr als die Hälfte über dem Grenzwert.
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