Sicherheit Präventions-Strategie der Kantonspolizei Aargau zahlt sich aus

SDA

10.1.2020 - 15:52

Die Kantonspolizei Aargau ist mit ihrer Strategie der operativen Prävention erfolgreich. Mit koordinierten Fahndungsaktionen sind die Sicherheitskräfte gemäss Regierungsrat Urs Hofmann im vergangenen Jahr konsequent gegen Einbrecher vorgegangen.

So sei es den Aargauer Polizistinnen und Polizisten im Bereich der Einbruchskriminalität 2019 gelungen, die bereits tiefen Zahlen des Vorjahres noch zu unterbieten, sagte Justiz- und Polizeidirektor Hofmann (SP) am Freitag vor den Medien in Aarau. Die Strategie der operativen Prävention, also vermehrt vorbeugend zu agieren, habe sich ausbezahlt.

Polizei braucht mehr Ressourcen

Hofmann wies darauf hin, dass der Aargau – gemessen an der Einwohnerzahl – die geringste Polizeidichte der Kantone aufweise. Dass die Aargauer Polizeikräfte ihre Aufgabe, die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten, trotz dieses offenkundigen Unterbestandes auch 2019 hervorragend erfüllt hätten, sei bemerkenswert.

Seit bald 15 Jahren steht im Polizeigesetz, dass im Kanton pro 700 Einwohner mindestens eine Polizistin oder ein Polizist im Dienst sein muss. Die Minimalvorgabe habe nicht dazu geführt, dass der Aargau die rote Laterne habe abgeben könne, hielt Hofmann fest. Um die Erwartungen der Bevölkerung gewährleisten zu können, brauche es zusätzliche Ressourcen.

Gefahren für öffentliche Sicherheit

Die Kriminalitätslage im Aargau sei stabil, sagte Polizeikommandant Michael Leupold. Für Dynamik sorgten jedoch die offenen Grenzen und die technischen Möglichkeiten wie das Internet.

Mit Blick auf die terroristische Bedrohung sagte Leupold, es seien unverändert Gefahren für die öffentliche Sicherheit vorhanden. Als Bedrohung nannte er den Islamischen Staat (IS) sowie Rechts- und Linksextremismus. Die Hauptaufgabe der Polizei sei die Gefahrenabwehr.

Alle Tötungsdelikte geklärt

Kriminalpolizei-Chef Markus Gisin führte aus, dass die Zahl der vollendeten und versuchten Tötungsdelikte 2019 tiefer sei als im Vorjahr. Alle Tatverdächtigen hätten ermittelt werden. Vollendete Tötungsdelikte gab es in Aarau und Killwangen.

Im Aargau ist gemäss Gisin 2019 ein leichter Anstieg der leichten und mittelschweren Gewaltdelikte im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Auch die Zahl der Raubüberfälle auf Läden und Tankstellenshops nahm im Vergleich zu den Vorjahren leicht zu. Die Detailzahlen zur Kriminalstatistik werden vom Bund erst im März publiziert.

Zu den zwei Brandserien in Merenschwand sagte Gisin, die Anzahl der erfasster Brandstiftungen sei im Aargau 2019 insgesamt im ähnlichen Rahmen wie in den Vorjahren gewesen. Die Brandserien in Merenschwand hätten dank des grossen Ermittlungs- und Fahndungsaufwands geklärt werden können. Ein 37-jährige Schweizer sitzt in Untersuchungshaft. Er ist teilweise geständig.

Internetkriminalität ist Dauerbrenner

Die Cyberkriminalität hielt die Kantonspolizei auch im vergangenen Jahr auf Trab. Die Deliktsumme des Anlagebetrugs im Internet beläuft sich auf 3,5 Millionen Summe. Dabei wird mit professionellen Internetauftritten und teilweise mit der Verwendung gefälschter Referenzen von prominenten Personen Aufmerksamkeit erregt.

Mit kleinen Startbeträgen ab 250 Euro werden gezielt Kleinanleger angesprochen und falsche Gewinnerwartungen geschürt. Sobald die gutgläubigen Anleger später eine Rückzahlung verlangen, bricht der Kontakt ab.

Aargauer Firmen waren vermehrt von massiven Cyberangriffen betroffen. Unternehmensnetzwerke sind gemäss Angaben der Kantonspolizei teilweise oder ganz durch Schadsoftware infiltriert und grossflächig verschlüsselt worden, um auf diese Weise Lösegeld zu erpressen.

Seit dem vergangenen Mai baut die Kantonspolizei ein Kompetenzzentrum auf, um den besonderen Anforderungen bei der Bekämpfung der digitalisierten Kriminalität mit Spezialwissen, adäquater Technik und einer nationalen und internationalen Vernetzung genügen zu können.

Erneut weniger Verkehrstote

Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle und der verletzten Personen ist 2019 zurückgegangen, wie Rudolf Scherer, Abteilungschef Mobile Polizei, ausführte. Elf Menschen – darunter ein Kind – starben im Strassenverkehr. Das sind fünf Menschen weniger als im Vorjahr.

Noch nie seit Beginn der Unfallauswertungen im Jahr 1950 seien im Aargau so wenige Personen im Strassenverkehr verstorben, hielt Scherer fest.

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