LebensmittelkontrolleProbleme in Solothurner Lebensmittelbetrieben wegen Personalmangels
ga, sda
15.7.2024 - 10:33
Der Fachkräftemangel und höhere Betriebskosten führen in zahlreichen Lebensmittelbetrieben im Kanton Solothurn zu Problemen Dies hat die kantonale Lebensmittelkontrolle festgestellt. Auch in bisher während Jahren gut geführten und unauffälligen Betrieben gab es laut Behörden vermehrt Beanstandungen.
Keystone-SDA, ga, sda
15.07.2024, 10:33
15.07.2024, 10:48
SDA
Immer mehr Betriebsverantwortliche hätten Mühe, die notwendigen personellen Ressourcen mit ausgebildetem Personal sicherzustellen, heisst es im am Montag veröffentlichten Jahresbericht der Lebensmittelkontrolle.
Qualifizierte Mitarbeitende könnten oft nur noch mit sehr grossem Aufwand bei der Suche oder leider viel zu oft gar nicht mehr ersetzt werden. Einige Betriebe versuchten, den Personalmangel mit verkürzten Öffnungszeiten oder sogar mit dem Verzicht aufs Wochenendgeschäft zu kompensieren.
Diese meist mit finanziellen Einbussen verbundenen Massnahmen seien jedoch nicht für jeden Betrieb verkraftbar. Die Folgen seien Einsparungen bei den Reinigungsarbeiten oder bei der Warenbewirtschaftung. Dies führe zu mehr Mängeln.
Viele Rüffel
Im vergangenen Jahr nahm das Lebensmittelinspektorat 1971 Kontrollen in Lebensmittelbetrieben vor. Davon waren 1288 risikobasierte Grundkontrollen, 499 Nachinspektionen und Nachbetriebskontrollen sowie sechs Verdachtsinspektionen.
Es gab laut Jahresbericht auch drei Inspektionen als Konsequenz von Lebensmittelvergiftungen sowie drei Bewilligungsinspektionen. Die Fachleute des Kantons machten zudem 146 Kontrollen bei ausserkantonalen Marktfahrern, Spediteuren und Food Trucks.
Mangel bei Temperatur und Hygiene
Mit 74 Prozent die grösste Beanstandungsquote gab es bei den Kriterien Temperatureinhaltung, Hygiene sowie die Warenbewirtschaftung. Die im Betrieb beschäftigten Personen hätten diese Mängel durch persönliches Fehlverhalten verursacht, hiess es. Zudem manifestiere sich der besorgniserregende Mangel an Fachkräften in diesem Kontrollkriterium besonders deutlich.
Oft war gemäss Inspektorat auch die notwendige Allergenkennzeichnung von Lebensmitteln im Offenverkauf mangelhaft umgesetzt. Es seien auch täuschende Angaben bei der Herkunft des Fleisches festgestellt worden. Bei jedem dritten Test gab es eine Beanstandung.
Beim Einkauf werde oft ein entsprechendes Aktionsangebot berücksichtigt, ohne dass in der Folge im Betrieb die schriftliche Fleischherkunftsdeklaration der veränderten Herkunft des eingekauften Angebotes angepasst werde.
In jedem zweiten Kontrollfall wurden auch die räumlich-betrieblichen Verhältnisse bemängelt. Oft seien die finanziellen Mittel für einen adäquaten baulich-technischen Unterhalt immer noch knapp, schrieb die Lebensmittelkontrolle. Dies sei in vielen Betrieben eine Folge der einschneidenden finanziellen Ausfälle während der Corona-Pandemie.
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