Der Raum Suhr bei Aarau soll vom Verkehr entlastet und das Wynental besser an die Autobahn A1 angeschlossen werden. Der Aargauer Regierungsrat will das entsprechende Gesamtkonzept im kantonalen Richtplan festsetzen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf bis zu 270 Millionen Franken.
Die Gesamtplanung «Verkehrsinfrastruktur-Entwicklung Raum Suhr – VERAS» entwickelte der Kanton gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden Suhr, Gränichen, Ober- und Unterentfelden, wie Baudirektor Stephan Attiger am Donnerstag vor den Medien in Aarau mitteilte.
Das Verkehrsaufkommen im Raum Suhr und insbesondere im Suhrer Dorfzentrum sei in den letzten Jahren stetig gewachsen. Trotz umgesetzten Ausbau- und Verkehrslenkungsmassnahmen seien die Strassen durch Suhr und Gränichen zu Spitzenzeiten heute überlastet.
Ein seit fast zwei Jahrzehnten bestehendes Projekt für eine Umfahrung von Suhr im Osten lasse sich jedoch aus verkehrstechnischen und baulichen Gründen nicht umsetzen. Aus diesem Grund sei die Linienführung nicht weiterverfolgt worden.
Die Untersuchungen hätten auch gezeigt, dass ein A1-Anschluss Suhr/Wynental zu sehr hohen Verkehrsbelastungen im Zulauf zum neuen Anschluss im Raum Suhr führen würde, heisst es im Bericht.
Neues Konzept, altes Ziel
Der Regierungsrat möchte nun mit dem Konzept VERAS eine neue Umfahrung Suhr (Ost und Süd) im Richtplan festsetzen. Die dazugehörenden flankierenden Massnahmen im Bereich Siedlung, Mobilität und Landschaft sollen in Zusammenarbeit mit den Gemeinden umgesetzt werden.
Die VERAS verbindet gemäss Vorschlag die Bernstrasse Ost mit der Gränicherstrasse und nach Westen mit der Suhrentalstrasse. Der bestehende Bahnübergang beim Möbel Pfister soll mit einer Überführung entflochten werden.
Der Teil Ost soll entlang dem Siedlungsgebiet in einem Tunnelabschnitt nach Süden verlaufen. Der Teil Süd soll entlang der Autobahn und ab dem Wald Hürdli auf der bestehenden Weltimatt-Achse bis zur Suhrentalstrasse verlaufen, wie es im Konzept VERAS heisst.
Auf diese Weise werde der Siedlungs- und Wirtschaftsraum Suhr vom Durchgangsverkehr entlastet. Das Wynental werde besser an die Autobahn A1 und an Aarau angebunden, hält der Regierungsrat fest.
Die Belastung für die Wohnbevölkerung werde reduziert, gleichzeitig könne das Velonetz für den lokalen und regionalen Verkehr aufgewertet werden. Insgesamt werde der Bedarf an wertvollem Kulturland verringert, und es komme zu weniger Eingriffen in den Landschaftsraum.
Kosten bis zu 270 Millionen Franken
Der Regierungsrat rechnet für das Infrastrukturprojekt und die flankierenden Massnahmen in den Gemeinden mit Kosten von 145 bis 270 Millionen Franken.
Das Konzept liegt nun bis zum 12. Juni öffentlich auf. Die öffentliche Informationsveranstaltung in Suhr wurde wegen der Coronavirus-Krise abgesagt. Der Grosse Rat soll das Konzept voraussichtlich Ende Jahres beraten und den Richtplan entsprechend anpassen.
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