Stadtentwicklung Regierung will Stadtteilrichtplan für Kleinhüningen-Klybeck

SDA

6.11.2019 - 12:59

Die Umgestaltung der Industrieareale in den Quartieren Kleinhüningen und Klybeck geht in die nächste Phase. Die Basler Regierung will mit einem Stadtteilrichtplan Strategien für die Transformation festlegen.

Im Norden Kleinbasels, namentlich auf den Hafen- und den ehemaligen Werkarealen der chemischen Industrie, werden über 50 Hektaren frei für neue durchmischte Stadtteile. Entstehen soll langfristig Wohn-, Arbeits- und Freiraum für über 20'000 Menschen.

Um die anstehende Transformation zu koordinieren und zu vermitteln, will die Regierung einen Stadtteilrichtplan für die betroffenen Quartiere Kleinhüningen und Klybeck erstellen. Dieser soll wie der kantonale Richtplan behördenverbindlich festgesetzt werden, wie Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels am Mittwoch vor den Medien bekanntgab. Für den Stadtteilrichtplan Kleinhüningen-Klybeck beantragt die Regierung beim Grossen Rat einen Kredit von rund 5,8 Millionen Franken.

Der städtebauliche Rahmenplan für die Transformation wurde von den Baukontor Architekten aus Zürich erstellt. Demnach sollen am Klybeckquai und auf der Westquaiinsel «dichte, sozial und funktional durchmischte städtische Quartiere» für rund 4000 Einwohnerinnen und Einwohner und ebenso viele Arbeitsplätze entstehen. Darüber hinaus soll das Klybeckquartier Zugang zum Rhein bekommen. So sollen die Querstrassen mit einer «grosszügigen» Rheinpromenade verbunden werden.

Neue Grünanlagen

Konkret soll das neue Quartier Klybeckquai künftig Platz bieten für einen hohen Wohnanteil. Vorgesehen sind zum Rhein hin vereinzelt Hochhäuser in der Höhe von bis zu 30 Metern für Wohnungen und Geschäfte. Auf den neuen Plätzen «Inselplatz», «Wiesenkopf» und «Uferplatz» sind Wohnhochhäuser in der Höhe von bis zu 65 Metern möglich. Herzstück des neuen Quartiers ist die neue Grünanlage «Gleispark», die entlang der heutigen Hafenbahn verläuft.

Im neuen Quartier Westquai soll laut Architekt Vittorio Magnago Lampugnani die Hafenatmosphäre beibehalten werden. Mehrere neue Plätze sollen dort entstehen und grössere Bürogebäude und Hochhäuser, die Platz bieten für unterschiedliche Nutzungen. Zudem sind an der westlich verlaufenden Uferfront Werkstätten, Ateliers, Kultur- und Gastronomiebetriebe vorgesehen.

Gemäss Rahmenplan soll der öffentliche Verkehr mit neuen Tramlinien und einer Fähre ausgebaut werden. Das Konzept füge sich stimmig in das bestehende Quartier ein, sagte Wessels. Geplant ist eine Realisierung in Etappen. Bereits nächstes Jahr sollen in Zusammenarbeit mit Immobilien Basel-Stadt erste Architekturwettbewerbe für die langfristige Transformation stattfinden.

Mitwirkung vorgesehen

Kantonsbaumeister Beat Aeberhard betonte, dass die Transformation nur in Abstimmung mit der Hafenentwicklung möglich sei. Die von der SBB Cargo, der Hupac und der Contargo gegründete Gateway Basel Nord plant, eine Umschlagsanlage für den kombinierten Verkehr im Raum Basel Nord zu realisieren und zu betreiben. Derzeit liegt das Projekt auf Eis, da das Bundesverwaltungsgericht neulich eine Beschwerde gegen den Finanzierungsbescheid des Bundes gutgeheissen hat.

Die Erarbeitung des Stadtteilrichtplans sei ein wichtiger Kommunikations- und Partizipationsprozess, sagte Aeberhard. Grundeigentümer, interessierte Firmen, Organisationen und die Bevölkerung sollen daran teilnehmen können. Zusammen mit dem Stadtteilsekretariat Kleinbasel will der Kanton einen entsprechenden Mitwirkungsprozess in Gang bringen.

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