Die Basler Innenstadt soll von Trams entlastet werden: Ab 2030 sollen nur noch fünf statt bisher sieben Tramlinien zwischen Schifflände und Barfüsserplatz verkehren. Als Ausgleich planen die Regierungen beider Basel ein neues Tram-Liniennetz und den Bau vier neuer Tramstrecken.
Keystone-SDA, yedu, sda
12.05.2021, 15:08
SDA
Konkret sollen die bereits im Januar 2019 vorgestellten neuen Tramstrecken ins Klybeckquartier, am Petersgraben, am Claragraben sowie die im September 2017 von der Baselbieter Bevölkerung abgelehnte Direktverbindung vom Leimental zum Bahnhof SBB, der sogenannte Margarethenstich, gebaut werden.
Dies gaben die Basler Bau- und Verkehrsdirektorin Esther Keller (GLP), der Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektor Isaac Reber (Grüne) und die beiden Transportunternehmen Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) sowie Baselland Transport AG (BLT) am Mittwoch an einer Online-Medienkonferenz bekannt.
Ein wichtiges Ziel des Tramnetzes 2030 sei die Entlastung der immer enger werdenden Basler Innenstadt, sagte Keller. In der Basler Innenstadt sehe man sich heute einer Tramwand gegenüber.
Geplant sind im Rahmen des Tramnetzes 2030 unter anderem folgende Änderungen:
Die Tramlinie 1 soll künftig das Klybeckquartier via Wettsteinbrücke und Claragraben mit dem Bahnhof SBB verbinden.
Die Tramlinie 8 soll bis ins Allschwiler Gewerbegebiet Letten in Baselland und bis zum Läublinpark in Weil am Rhein (D) verlängert werden. Sie fährt weiterhin durch die Talsohle der Innenstadt.
Die Tramlinie 14 soll neu ab Riehenring direkt ins neue Stadtquartier Klybeck Plus und nach Kleinhüningen fahren. Auf dem ehemaligen Werkareal Klybeck sollen in den kommenden Jahren Wohnungen für rund 10'000 Menschen und 5000 Arbeitsplätze entstehen. Auch soll die Linie bis Salina Raurica in den Baselbieter Gemeinden Pratteln und Augst verlängert werden. Das Baselbieter Stimmvolk entscheidet am 13. Juni über einen entsprechenden Projektierungskredit.
Die Tramlinie 15 vom Bruderholz soll via Barfüsserplatz zur Schifflände fahren. Sie fährt künftig nicht mehr zum Messeplatz.
Die Tramlinie 16 soll künftig ab Barfüsserplatz über die neue Tramstrecke am Petersgraben zur Schifflände fahren und somit den Marktplatz entlasten.
Die Tramlinie 17 soll künftig via Margarethenstich, Bahnhof SBB und Wettsteinbrücke zum Badischen Bahnhof fahren.
Die Tramlinie E11 soll das Birseck via Gundeli, Barfüsserplatz und den Petersgraben die Universität Basel und die Spitäler anbinden. Zudem soll die Linie den Bahnhof St. Johann direkt mit der Innenstadt verbinden.
Die Tramlinie 21 soll künftig im 15-Minuten-Takt den Badischen Bahnhof mit dem Bahnhof St. Johann verbinden. Heute verkehrt die Linie hauptsächlich zu Stosszeiten.
Neuer Anlauf für Margarethenstich
Wie der Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektor Isaac Reber sagte, ist für das Leimental ein Expresstram vorgesehen, das nicht an jeder Haltestelle hält und somit die Fahrzeit vom Leimental zum Bahnhof SBB massiv verkürzt. Reber sprach von einer Verkürzung der Fahrtzeit von zehn Minuten, wenn der Margarethenstich gebaut würde.
Der 14-Millionen-Kredit für den 365 Meter langen Schienenstrang zwischen Binningen BL und Basel war vor vier Jahren mit 56,87 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt worden.
«Wir werden die Diskussion nochmals führen und die Frage der Finanzierung auch mit Basel-Stadt nochmals genauer anschauen. Ich bin überzeugt, dass wir eine Lösung finden werden.» Die Ausgangslage für den Margarethenstich hätten sich inzwischen geändert, sagte Reber. So würden die SBB im Rahmen der Planung für eine neue Margarethenbrücke den direkten Zugang zu den Gleisen planen. Reber geht von Kosten von 8 bis 15 Millionen für den neuen Gleisabschnitt aus.
Die Trams sollen schneller werden
Gemäss BVB-Direktor Bruno Stehrenberger wird das neue Tramnetz einen Mehrwert für die Fahrgäste bieten. «Wir können nicht nur neue Linienführungen realisieren, sondern diese im Störungsfall und bei Unterbrüchen auch flexibler gestalten.» Denn es bereite den BVB Sorgen, dass der ÖV nicht schneller werde, sondern an Geschwindigkeit verliere. Das würde man auch von den Kundinnen und Kunden immer wieder zu hören bekommen.
Dies unterstrich auch BLT-Direktor Andreas Büttiker: «Wir sind zu langsam und extrem störungsanfällig, da zu viele Trams durch die Innenstadt fahren.»
Esther Keller bezifferte die Kosten für den Streckenabschnitt Claragraben auf 25 Millionen Franken. Der Baubeginn ist für 2027 vorgesehen. Beim Abschnitt Petersgraben geht sie von Baukosten von 20 Millionen Franken und einem Baubeginn von 2026 aus.
Einiges höher fallen mit rund 60 Millionen Franken die Kosten für den Abschnitt Klybeck aus. Dieser Strecke soll via Riehenring und Wiesenkreisel über ein altes Werksbahntrassee zur Haltestelle «Ciba» bei der Kreuzung Mauer-/Klybeckstrasse führen. 2028 sollen die Bauarbeiten beginnen.
Der Basler Grosse Rat soll Anfang 2022 über den dritten Bericht zur Tramnetzentwicklung informiert werden. Die Ausgaben für die nötigen baulichen Massnahmen befinden sich in Vorbereitung und werden in einzelnen Vorlagen den Kantonsparlamenten vorgelegt.
Street Parade Zürich: Eine der grössten Technopartys weltweit
Bei bestem Wetter haben in Zürich Hunderttausende mit grosser Ausgelassenheit eine der grössten Techno-Partys der Welt gefeiert. Ab dem frühen Samstagnachmittag zogen bei der Street Parade 28 Love Mobiles durch Schweizer die Banken-Metropole.
Bei der Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz haben 83 Länder und Organisationen am Sonntag die gemeinsame Abschlusserklärung unterstützt. Österreich ist unter den zustimmenden Staaten, auch Deutschland und die USA.
Rund 100 pro-palästinensiche Studentinnen und Studenten haben am Donnerstagabend die Eingangshalle eines Universitätsgebäudes in Lausanne besetzt. Die Unileitung nahm Gespräche mit ihnen auf und sah zunächst von einer Räumung ab.
02.05.2024
Street Parade Zürich: Eine der grössten Technopartys weltweit