Regierungsersatzwahl SVP Aargau schickt Fraktionspräsident ins Rennen um Regierungssitz

SDA

15.8.2019 - 22:12

Die Aargauer SVP will mit Grossrat Jean-Pierre Gallati ihren zweiten Sitz in der Kantonsregierung verteidigen. Die Kantonalpartei hat den 53-jährigen Rechtsanwalt Gallati am Donnerstagabend in Aarau mit 156 zu 0 Stimmen nominiert.

Fraktionspräsident Gallati war einer der scharfen Kritiker der zurückgetretenen Gesundheitsdirektorin Franziska Roth. Sie war nach Querelen aus der SVP ausgetreten.

Gallati gehört seit 2009 dem Grossen Rat an. Der Rechtsanwalt aus Wohlen gilt als SVP-Hardliner mit viel Einfluss innerhalb der eigenen Partei. Er kandidiert auf der SVP-Liste auch für die Nationalratswahlen.

Mit der Nomination von Gallati ist die Ausgangslage für die Ersatzwahl am 20. Oktober klar. Fünf Parteien wollen den freien Sitz in der fünf Mitglieder zählenden Kantonsregierung erobern. Der Ausgang des Rennens gilt als offen; ein zweiter Wahlgang ist sehr wahrscheinlich.

Drei Parteien nominieren Frauen

Die FDP tritt mit der 35-jährigen Grossrätin und Gemeinderätin Jeanine Glarner an. Mit Glarner, die am rechten Rand der Partei politisiert, will die FDP erstmals nach 18 Jahren einen zweiten Regierungssitz erobern.

Die SP nominierte Nationalrätin Yvonne Feri. Die 53-Jährige gehört zum linken Parteiflügel. Sie wollte bereits vor zwei Jahren in den Regierungsrat. Im ersten Wahlgang lag Feri ganz knapp hinter der damaligen SVP-Kandidatin Roth. In der Stichwahl blieb Feri dann rund 10'000 Stimmen hinter Roth.

Die Grünen nominierten Grossrat und Arzt Severin Lüscher. Der 56-Jährige gehört seit Ende 2012 dem Kantonsparlament an. Für die Grünliberalen kandidiert Headhunterin Doris Aebi.

Die 54-Jährige trat per Ende Juni als externes Mitglied der Verwaltung des Migros-Genossenschaftsbunds zurück. Aebi politisierte früher im Kanton Solothurn für die SP. Die drei Parteien CVP, BDP und EVP verzichten darauf, eigene Leute ins Rennen zu schicken.

Der Kantonsregierung gehören derzeit vier Männer an: Landammann und Justizdirektor Urs Hofmann (SP), Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP), Finanzdirektor Markus Dieth (CVP) sowie Baudirektor Stephan Attiger (FDP).

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