Kantonale Wahlen AG «Tippfehler»: Aargauer Wahlbeteiligungen nachträglich korrigiert

SDA

20.10.2020 - 13:54

Knapp drei Prozent der Wählerinnen und Wähler warfen bei den Aargauer Grossrats- und Regierungsratswahlen ihr Kuvert in eine Urne. 97 Prozent wählten brieflich. (Symbolbild)
Knapp drei Prozent der Wählerinnen und Wähler warfen bei den Aargauer Grossrats- und Regierungsratswahlen ihr Kuvert in eine Urne. 97 Prozent wählten brieflich. (Symbolbild)
Source: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Bei der Aargauer Grossratswahl am Sonntag ist die Wahlbeteiligung leicht höher als zunächst vom Kanton angegeben. Die Beteiligung hat 33,04 Prozent betragen und bei der Regierungsratswahl 32,38 Prozent. Der Grund ist gemäss Angaben des Kantons ein «Tippfehler».

Beim Erfassen der Anzahl der Stimmberechtigen in der Gemeinde Windisch habe es einen «Tippfehler» gegeben, wie die Staatskanzlei Aargau am Dienstag mitteilte. Die Beteiligung an der Grossratswahl stieg damit im kantonalen Durchschnitt um 0,01 Prozentpunkte und bei der Wahl des Regierungsrats um 0,31 Prozentpunkte.

Im Aargau waren insgesamt 422'612 Personen wahlberechtigt. Rund 140'000 Personen beteiligten sich. 97 Prozent der Wählerinnen und Wähler gaben ihre Stimmen brieflich ab – nur drei Prozent oder 4200 Personen legten das Kuvert in eine Urne.

Höhere Wahlbeteiligung zuletzt 2001

Im Vorfeld des Wahlsonntags hatten verschiedene Medien darüber spekuliert, dass es wohl zu einer sehr tiefen Wahlbeteiligung kommen werde, weil drei Wochen zuvor eine eidgenössische und eine kantonale Volksabstimmung mit Beteiligungen von rund 54 Prozent stattgefunden hatten.

Bei einer Grossratswahl lag die Beteiligung zuletzt 2001 höher als am vergangenen Wochenende, nämlich bei 42 Prozent. Bei den nachfolgenden, alle vier Jahre stattfindenden Wahlen betrugen die Beteiligungen zwischen 31,9 Prozent (2012) und 33,2 Prozent (2005). Vor vier Jahren lag die Wahlbeteiligung bei 32,8 Prozent.

Grüne mit vielen Panaschierstimmen

Die Grünen erhielten bei der Grossratswahl die meisten Panaschierstimmen, wie aus einer Auswertung der Statistik Kanton Aargau vom Dienstag hervorgeht. Das bedeutet, dass die Namen von Kandidierenden der Grünen häufig auf der Wahlliste einer anderen Partei geschrieben wurden.

Der Anteil der Panaschierstimmen bei den Grünen betrug 29,4 Prozent. Die SVP fällt mit dem kleinsten Anteil von 8,8 Prozent auf. Die grösste Anzahl an Panaschierstimmen einer einzelnen Partei haben die Grünen von der SP erhalten (20'476 Stimmen).

Umgekehrt erhielt auch die SP von den Grünen viel Unterstützung, nämlich 15‘542 Stimmen. Am wenigsten Panaschierstimmen sammelte die EVP (13‘993 Stimmen). Die EVP selbst gab 7855 Stimmen an andere Parteien ab.

Die SVP ist in 191 von 210 Gemeinden die wählerstärkste Partei, wie aus der Auswertung von Statistik Aargau weiter hervorgeht. Die Partei ist in wählerstarken Gemeinden weniger erfolgreich als in kleineren Gemeinden.

Bei der FDP und der SP ist die Situation genau umgekehrt. Bei der CVP ist gemäss Statistik Aargau kein eindeutiger Trend ersichtlich. Die SP und die CVP weisen in je acht Gemeinden den grössten Wähleranteil auf. Die FDP, die glp und die Grünen sind jeweils in einer Gemeinde die wählerstärkste Partei.

Die neue Sitzverteilung des Grossen Rates in der nächsten vierjährigen Amtsperiode: SVP 43 (-2 im Vergleich zur letzten Wahl), SP 23 (-4), FDP 21 (-1), CVP 18 (+1), Grüne 14 (+4), GLP 13 (+6), EVP 6 (-), EDU 2 (-).

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