Coronavirus – Aargau Überlastung im Aargauer Contact Tracing: Lange Wartezeiten

ga, sda

2.9.2021 - 15:36

Viel Knochenarbeit: Das Contact Tracing im Kanton Aargau ist überlastet. Es bestehen Wartezeiten von mehr als 24 Stunden. (Symbolbild)
Viel Knochenarbeit: Das Contact Tracing im Kanton Aargau ist überlastet. Es bestehen Wartezeiten von mehr als 24 Stunden. (Symbolbild)
Keystone

Im Kanton Aargau haben die vielen positiven Ergebnisse bei den repetitiven Mischproben und die steigende Zahl von Covid-Ansteckungen beim Contact Tracing zu einem Rückstand geführt. Mehrere 100 Personen sind davon betroffen. Der Kanton versucht, Abhilfe zu schaffen.

Keystone-SDA, ga, sda

Ein Rückstand bedeute, dass die betroffenen Personen nicht innerhalb von 24 Stunden für die Detailabklärungen kontaktiert werden könnten, teilte Michel Hassler, Mediensprecher des Departements Gesundheit und Soziales (DGS), am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Mehrere Medien berichteten zuvor über den Engpass.

Es bestehe eine Wartezeit von mehr als 24 Stunden, hielt Hassler fest. Die genaue Wartezeit hänge vom einzelnen Fall ab. «Wichtig ist aber auch festzuhalten, dass es bei der Mitteilung positiver Testresultate an Infizierte keinerlei Rückstand gibt.»

Direkte Information für Infizierte

Infizierte Personen würden immer umgehend informiert und von den Testzentren auch gebeten, selbst enge Kontakte zu orientieren. Es gehe lediglich um die Folgegespräche und die Aufnahme von Kontaktpersonen der Infizierten.

Grund für die Überlastung seien nicht allein die hohen Fallzahlen im Contact Tracing, sondern vielmehr das repetitive Testen. Das repetitive Testen an Aargauer Schulen habe im Vergleich mit der Zeit vor dem Sommerferien eine dreissig Mal höhere Anzahl an positiven Mischproben hervorgebracht. «Darauf waren wir nicht vorbereitet», räumte Hassler ein.

Um den Engpass zu entschärfen, wurden laut dem Mediensprecher bereits Massnahmen umgesetzt. Die Ressourcen für das repetitive Testen, das infolge der hohen Fallzahlen nach den Schulferien einen Zusatzaufwand verursacht habe, seien verstärkt worden. «Die Mitarbeitenden des Contact Tracing, die dafür im Einsatz standen, stehen nun wieder dem Contact Tracing zur Verfügung.»

Kein Zusammenhang mit Stellenabbau

Zudem habe es vor zwei Wochen auch erste Covid-19-Infektionen in einzelnen Teams des Contact Tracing gegeben. Das habe dazu geführt, dass mehrere Personen in Isolation beziehungsweise Quarantäne hätten gehen müssen.

Die im Juli angekündigte Reorganisation im Contract Tracing mit insgesamt 13 Kündigungen sei nicht die Ursache der Überlastung. Die ersten Kündigungen sein per Ende August erfolgt. «Die Überlastung entstand jedoch bereits zwei Wochen davor.»