GewaltpräventionUmfrage bei der Kleinbasler Bevölkerung zum Thema Häusliche Gewalt
dosp, sda
31.1.2024 - 16:11
Die Kantonspolizei hat eine Umfrage unter der Kleinbasler Bevölkerung zum Verhalten bei der Beobachtung von Häuslicher Gewalt ausgewertet. Ziel war es, die Strategien und Programme der Präventionsarbeit zu konzentrieren.
Keystone-SDA, dosp, sda
31.01.2024, 16:11
SDA
Befragt wurden die Kleinbaslerinnen und Kleinbasler, was für Handlungen sie als Taten der Häuslichen Gewalt beurteilen, und in welchen Fällen sie als Aussenstehende einschreiten würden, wie es im am Mittwoch veröffentlichten Bericht mit dem Titel «Zivilcourage und Haltung zu Häuslicher Gewalt im Kleinbasel» heisst.
Bei der Einschätzung verschiedener Tatfelder habe sich eine weitgehende Einigkeit offenbart. «Sich anschreien, Türen zuschlagen» seien von 84 Prozent der Befragten als inakzeptabel taxiert worden, während Handlungen wie «Kindesentzug, Liebesentzug, Selbstverletzung» oder «Jemanden würgen oder schlagen» von 96 oder 100 Prozent der Befragten als «Gar nicht okay» eingestuft worden seien.
Starkes Bedürfnis nach Sensibilisierung
Bei der Art und Weise, wie man sich als Aussenstehende verhalten solle, bestehe ein starkes Bedürfnis nach Sensibilisierung, heisst es weiter. Bei der Frage nach der Zivilcourage habe sich gezeigt, dass 75 Prozent der Befragten bei Gewalt gegen unbekannte Personen und 94 Prozent bei ihnen bekannten Personen eingreifen würden. Nicht wenige Befragte hätten aber auch Angst, das Falsche zu tun, zum Beispiel die Polizei unnötigerweise zu alarmieren.
Die Umfrageergebnisse seien ein wertvoller Indikator für das Projekt «Halt Gewalt», heisst es schliesslich. Sie sollen helfen, weitere gezielte Massnahmen und Kampagnen zu entwickeln, die das Bewusstsein für Häusliche Gewalt schärfen und die ein aktives Eingreifen fördern.
Bisher hätten um die 400 Personen an Workshops teilgenommen und ihre Strategien zur Zivilcourage gestärkt, schreibt die Kantonspolizei. Und durch aufsuchende Arbeit seien über 700 Personen in Kleinbasel in Gespräche verwickelt und mit Informationen versorgt worden.
Für die Umfrage wurden Antworten von 387 Personen ausgewertet. Die Rücklaufquote betrug niedrige 7,74 Prozent.
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