KriminalitätWeitere Anklage im Fall des Drogenrings «Presidente» im Aargau
roch, sda
16.1.2024 - 11:39
Im Kanton Aargau ist ein weiterer Kurier des internationalen Drogenhändlerrings «Presidente» angeklagt worden. Ausser dem Drogenschmuggel soll er im grossen Stil betrogen und ohne Führerausweis Auto gefahren sein, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte. Er soll dafür acht Jahre Freiheitsstrafe erhalten.
roch, sda
16.01.2024, 11:39
SDA
Dem 56-jährigen Schweizer wird vorgeworfen, im Jahr 2021 sieben Kilogramm Kokain sowie eine grössere Menge Marihuana im Auftrag der Hauptbeschuldigten in die Schweiz eingeführt zu haben. Für den Import weiterer zehn Kilogramm Kokain habe er Vorbereitungen getroffen, hiess es.
Bei den Fahrten im Personenwagen sei er jeweils selber am Steuer gesessen, obwohl er nie einen entsprechenden Führerausweis besessen habe. Weiter wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, zwei Firmen in den Konkurs getrieben zu haben. Dabei habe er Steuerschulden und weitere unbezahlte Rechnungen von gegen 500'000 Franken hinterlassen.
Corona-Geld für «gänzlich erfundene Mitarbeiter»
Als Firmenchef soll er zudem während der Corona-Zeit bei der Arbeitslosenkasse auch Kurzarbeit für «gänzlich erfundene Mitarbeiter» angemeldet und sich Entschädigungen im Umfang von 75'000 Franken ertrogen haben.
Im persönlichen Umfeld habe er mehrere Personen betrogen. So habe er die Leichtgläubigkeit eines unter Beistandschaft stehenden Mannes ausgenützt und «durch geschickte Täuschung» 118'000 Franken von ihm erschlichen.
Für die «kriminellen Auswüchse» fordert die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von acht Jahren für den 56-Jährigen.
Insgesamt laufen im Fall des Drogenrings «Presidente» gegen zirka 20 Tatverdächtige Strafverfahren, wie die Staatsanwaltschaft bereits im letzten Oktober mitteilte, als sie die ersten Anklagen gegen einen 34-jährigen Kroaten und einen 57-jährigen Ungarn bekanntgab. Auch diese sollen Kokain geschmuggelt haben. Als Kopf der Gruppe gilt ein 30-jähriger Mann, der in Untersuchungshaft sitzt.
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