Landrat BLZu wenig Lehrerinnen und Lehrer im Baselbiet
chhi, sda
16.6.2022 - 15:36
Der Kanton Basel-Landschaft verfügt für das nächste Schuljahr noch zu wenig Lehrkräfte. Dies hat die Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP) am Donnerstag auf Fragen der SP, Grünen und EVP im Landrat geantwortet.
Keystone-SDA, chhi, sda
16.06.2022, 15:36
SDA
Gemäss einer Umfrage des Baselbieter Amts für Volksschulen (AVS) vom Mai 2022 sei die Anzahl offener Stellen einen Viertel höher als noch im vergangenen Jahr. Konkrete Zahlen hat die Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion (BKSD) nicht. An den Sekundarschulen habe sich die Zahl der offenen Stellen gegenüber 2021 gar verdoppelt. Diese Zahlen seien jedoch mit Vorsicht zu interpretieren, sagte Gschwind. Auf der Sekundarstufe II ist «kein genereller Mangel an Lehrpersonen erkennbar».
Im schweizweiten Vergleich liege der Kanton Basel-Landschaft bei offenen Stellen von Lehrkräften «im Mittelfeld». Die nächste Umfrage des AVS werde Ende Juni ausgewertet, sagte Gschwind auf Anfrage.
Konkret sind Heil- und Sonderpädagoginnen und -pädagogen schwierig zu finden. An den Primarschulen lassen sich Klassenlehrpersonen mit Vollpensum nur schwer finden; an den Sekundarschulen sind es Stellen in den sogenannten MINT-Fächern wie Mathematik und Physik. Aber auch Französischlehrerinnen lassen sich gemäss Gschwind kaum finden.
In der Zukunft zeichnet sich ein demografisches Problem ab. In den nächsten zehn Jahren werden rund 1100 Lehrpersonen pensioniert.
Die Bildungs- und Erziehungsdirektorin hat deshalb eine Arbeitsgruppe eingesetzt und schon Massnahmen eingeleitet, «um dem drohenden Lehr- und Personenmangel an Baselbieter Schulen entgegenzuwirken». So sollen beispielsweise die Quereinsteigenden, Wiedereinsteigerinnen und Studienabgehenden der Pädagogischen Hochschule besser unterstützt werden. Dazu will die BKSD den Berufsauftrag flexibler gestalten. Gezielt sollen auch pensionierte Lehrpersonen zum Weiterarbeiten verpflichtet werden.
Hingegen sollen weiterhin keine Lehrpersonen ohne Diplom eingestellt werden, wie Gschwind im Landrat sagte. Sie schloss jedoch nicht aus, dass der Kanton in eine Situation gelangen könnte, wo dies zu «Eskalationsmassnahmen» gehöre, falls sich zu wenige Arbeitskräfte fänden. Der Kanton stellt jedoch keine Lehrpersonen ein, sondern nur die jeweilige Schulleitung, wie die Regierungsrätin betonte.
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