Jérôme Thiriet (links) will sich zurückziehen und im zweiten Wahlgang den bis jetzt bestplatzierten SP-Regierungsratskandidaten Mustafa Atici (rechts im Bild) unterstützen.
Luca Urgese (FDP) ist zuversichtlich punkto zweiter Wahlgang, Conradin Cramer (LDP) freut sich über das gute Resultat bei den Wahlen für das Regierungspräsidium.
Zweiter Basler Wahlgang mit Atici und Urgese zeichnet sich ab - Gallery
Jérôme Thiriet (links) will sich zurückziehen und im zweiten Wahlgang den bis jetzt bestplatzierten SP-Regierungsratskandidaten Mustafa Atici (rechts im Bild) unterstützen.
Luca Urgese (FDP) ist zuversichtlich punkto zweiter Wahlgang, Conradin Cramer (LDP) freut sich über das gute Resultat bei den Wahlen für das Regierungspräsidium.
Gemäss Zwischenresultaten vom Sonntag zeichnet es in Basel-Stadt ein zweiter Wahlgang mit Mustafa Atici (SP) und Luca Urgese (FDP). Der dritte Kandidat für den Regierungssitz, Jérôme Thiriet (Grüne) will sich zugunsten von Atici zurückziehen. Atici wiederum will nicht mehr fürs Präsidium kandidieren. Conradin Cramer (LDP) liegt dort mit Abstand in Führung.
Atici will in einem sehr wahrscheinlichen Wahlgang somit ausschliesslich auf den frei gewordenen Regierungssitz kandidieren. Dies sei für ihn auch eine Chance, sich auf das Erziehungdepartement zu fokussiere, das ihn als Bildungspolitiker am meisten anspreche, sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Der ehemalige Nationalrat erzielte bei den Zwischenresultaten 23'322 Stimmen. Er habe mit einem guten Resultat gerechnet, da er auf ein «tolles Unterstützungskomitee aus Kultur, Sport und Gewerbe» habe zählen können. Er wolle auch den Grünen gratulieren, die ihre Wählerbasis gut mobilisiert hätten – nun wolle man «vereint» in einen zweiten Wahlgang gehen.
Urgese: Abstimmungen als Vorteil für Linke
«Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat», sagte Luca Urgese, der hinter Atici mit aktuell 20'192 Stimmen auf Platz 2 kommt, gegenüber Keystone-SDA. Schliesslich sei das Resultat nahe beim ersten Platz. Man müsse hier schliesslich bedenken, dass es an diesem Wahlsonntag mehrere Faktoren gegeben habe, welche die Linke begünstigten.
So etwa die eidgenössische Vorlage für eine 13. AHV-Rente oder die kommunale Abstimmung in Riehen zum Stimmrechtsalter 16, wie Urgese festhielt. In einem sich abzeichnenden zweiten Wahlgang im Rennen gegen Atici würden all diese Faktoren nicht mehr bestehen, was ihn zuversichtlich mache.
Thiriet überlegt sich Kandidatur im Herbst
Jérôme Thiriet, der bei den Zwischenresultaten mit 7904 Stimmen weit hinter Atici und Urgese liegt, sprach angesichts der Ausgangslage von einem «respektablen» Resultat. Nun wolle er «alle Ressourcen darauf setzen», Atici im zweiten Wahlgang zu unterstützen.
Eine erneute Regierungsratskandidatur bei den kantonalen Gesamterneuerungswahlen interessiere ihn sehr, sagte er gegenüber Keystone-SDA. Schliesslich habe er in diesem Wahlkampf viel lernen können. Eine mögliche Kandidatur im Herbst müsse er sich aber noch überlegen und mit der Partei absprechen.
Cramer so gut wie im Präsidium
Um nur 311 Stimmen verfehlte gemäss Zwischenresultaten der amtierende Erziehungsdirektor Conradin Cramer das absolute Mehr für eine Wahl ins Regierungspräsidium. Sein Vorsprung vor Atici, der sich bei diesem Amt aus dem Rennen nimmt, ist mit insgesamt 26'116 Stimmen deutlich.
«Ich habe nicht mit einem derart guten Resultat gerechnet», sagte Cramer gegenüber Keystone-SDA. Dies gebe nun extrem Schwung für den allfälligen zweiten Wahlgang zusammen mit Urgese vom bürgerlichen Bündnis.
Da bei den Kandidaten fürs Präsidium wahrscheinlich nur noch der chancenlose Rechtsaussen-Grossrat Eric Weber im Rennen bleiben dürfte, ist die Wahl von Cramer so gut wie sicher. «Ich freue mich sehr, die Leitung in der Regierung, die ich bereits seit Jahren bestens kenne, übernehmen zu dürfen», sagte Cramer. Zudem sei er gespannt auf die Dossiers Kultur und Klimapolitik, aber auch auf schwierige Themen wie Wohnpolitik.
Die Staatskanzlei wird die Schlussresultate um 18.00 bekanntgeben.