Bauvorhaben Altlastensanierung in Altstätten beginnt Ende August

gn, sda

25.8.2022 - 10:24

Wegen der Altlastensanierung verschiebt sich der Baustart der Gefängniserweiterung in Altstätten ins Jahr 2023. (Archivbild)
Wegen der Altlastensanierung verschiebt sich der Baustart der Gefängniserweiterung in Altstätten ins Jahr 2023. (Archivbild)
Keystone

Nächste Woche beginnt der Kanton St. Gallen mit der Sanierung des belasteten Baugrunds in Altstätten. Der Boden, auf dem das Regionalgefängnis erweitert werden soll, ist mit Schadstoffen belastet. Die Arbeiten dauern voraussichtlich rund sechs Monate.

Keystone-SDA, gn, sda

Das Regionalgefängnis in Altstätten soll für rund 60 Millionen Franken erweitert und erneuert werden. Für den Erweiterungsbau ist das angrenzende Grundstück «Hädler» vorgesehen. Das Areal ist mit PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) belastet. PFAS wirken sich negativ auf die Umwelt und die Gesundheit des Menschen aus. Sie sind sehr schwer abbaubar, verbleiben lange in der Umwelt und reichern sich an.

Deshalb müsse der Baugrund saniert werden, bevor die Bauarbeiten für das Gefängnis starten können, wie die St. Galler Staatskanzlei am Donnerstag mitteilte. Die zusätzlichen Kosten von rund 17 Millionen Franken genehmigte der Kantonsrat im Februar 2022. Wegen der Altlastensanierung verschiebt sich der Baustart für die Gefängniserweiterung ins Jahr 2023.

40'000 Tonnen Material ausheben

Bei der Altlastensanierung wird der Boden schichtweise abgetragen und laufend beprobt. Insgesamt werden rund 40'000 Tonnen Material ausgehoben. Das schadstoffbelastete Material kann nicht in der Schweiz entsorgt werden, da die entsprechenden Anlagen fehlen. Als Entsorgungsweg bleibt zurzeit einzig eine Behandlung und Entsorgung im Ausland.

Das schadstoffbelastete Aushubmaterial wird in geschlossenen Containern mit Lastwagen von Altstätten nach St. Margrethen und anschliessend mit der Bahn nach Linz A transportiert. Die Aufbereitung des Materials erfolgt in einer Bodenwaschanlage, das anfallende Prozesswasser wird mittels Fällung und Aktivkohlereinigung in einer Wasseraufbereitungsanlage mit geschlossenem Wasserkreislauf behandelt, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Der anfallende Filterkuchen wird in einer Sonderabfallverbrennungsanlage in Wien A thermisch entsorgt.

Voraussichtlich 2023 starten die Arbeiten für die Erweiterung und Erneuerung des Regionalgefängnisses und für das Bundesasylzentrum im Gebiet «Hädler».

Mit der Sanierung weiterer belasteter Flächen auf dem Grundstück wird zugewartet. Zurzeit fehle es an Erfahrung, wie mit PFAS belastetem Material bestmöglich umgegangen werden kann.