Sie sorgten im Kanton St. Gallen vor den kantonalen Wahlen für Schlagzeilen: Marcel Toeltl (SVP) wegen Rassismus-Vorwürfen und Erika Häusermann (GLP) wegen eines parteiinternen Konflikts. Beiden misslang der Sprung in den Kantonsrat.
Die SVP Rheintal schloss Mitte Januar ihren Kantonsrats-Kandidaten Marcel Toeltl aus der Partei aus. Der 58-Jährige, der als Nazi-Sympathisant gilt, habe gegen die Interessen der SVP verstossen, teilte die Partei mit. Da die Meldefrist für die St. Galler Kantonsratswahlen bereits abgelaufen war, blieb Toeltl trotz Parteiausschluss auf der Liste 1 der SVP Rheintal.
Die Quittung erhielt Toeltl am Wahltag: Mit 2037 Stimmen landete er auf dem letzten Platz seiner Liste. Die SVP Rheintal büsste einen ihrer sieben Sitze ein.
Häusermann von Cavelti Häller geschlagen
Die Parteiinterne Auseinandersetzung nicht geschadet hat den Grünliberalen. Die Partei gewann insgesamt vier Sitze im Kantonsrat. Im Wahlkreis Wil gab es einen Sitzgewinn. Neu im Kantonsrat ist aber nicht Erika Häusermann.
Die 70-jährige Stadtparlamentarierin war kurz vor den Wahlen mit ihrem Parteivorstand aneinander geraten. Am vergangenen Montag schloss der Vorstand Erika Häusermann aus der Partei aus. Der Ausschluss erfolgte wegen «parteischädigenden Verhaltens».
Die Präsidentin der Grünliberalen im Wahlkreis Wil erwirkte eine superprovisorische Massnahme. Sie bestreitet die Rechtmässigkeit und Gültigkeit des Vorstandsbeschlusses der GLP des Kantons St. Gallen zu ihrem Parteiausschluss. «Erika Häusermann bleibt bis auf Weiteres ein ordentliches Mitglied der Grünliberalen Partei Kanton St. Gallen», entschied der Einzelrichter des Kreisgerichts St. Gallen.
Am Sonntag bei den Kantonsratswahlen landete sie auf Platz zwei der GLP-Liste – hinter Franziska Cavelti Häller, die in den Kantonsrat einzieht. Häusermann hatte Cavelti Häller für ihre Art, Wahlkampf zu betreiben, kritisiert.
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