BahnverkehrBahn-Grossbaustellen durchkreuzen St. Galler Fahrplankonzept
gn, sda
21.1.2022 - 15:01
Die Ausbauarbeiten in den grossen Bahnknoten bleiben herausfordernd. Die Kapazitäten für den Fernverkehr und die S-Bahnen sind über Jahre eingeschränkt. Das vom Kanton St. Gallen vorgeschlagene Fahrplankonzept zur Forcierung der Umsetzung ist nicht machbar.
21.1.2022 - 15:01
SDA
Das Bundesparlament hat im Sommer 2019 den Bahnausbauschritt 2035 beschlossen. Dieser umfasst Ausbauten für knapp 13 Milliarden Franken, die in die Verbesserung sowohl des Fernverkehrs und des Regionalverkehrs als auch des Güterverkehrs fliessen.
Im Kanton St. Gallen können künftig an verschiedenen Orten die Züge häufiger fahren, und dank funktionierenden Knoten reduzieren sich die Reisezeiten. Die Erreichbarkeit im Kanton wird deutlich verbessert. Der öffentliche Verkehr wird attraktiver.
Rasche Umsetzung gefordert
Der Kanton St. Gallen forderte, dass die beschlossenen Angebotsverbesserungen zwischen St. Gallen, Wil und Zürich rasch umgesetzt werden, wie der Kanton am Freitag mitteilte. Er hat dazu ein mögliches Fahrplankonzept für die Übergangsphase erarbeiten lassen und dieses Ende 2020 dem zuständigen Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht. Im Auftrag des BAV haben Fachspezialisten der SBB das Konzept auf seine Machbarkeit hin geprüft.
Es habe sich gezeigt, dass im Fahrplankonzept für die Übergangsphase die Verkehrszeiten der Fernverkehrszüge Richtung Ostschweiz noch nicht kompatibel seien mit den Fahrplanstrukturen westlich von Zürich. «Das vom Kanton St. Gallen vorgeschlagene Fahrplankonzept ist nicht umsetzbar», heisst es.
Brüttenertunnel frühestens 2035 fertig
Zwischen Zürich und Winterthur sind zur Kapazitätssteigerung im Schienennetz umfangreiche Erweiterungsarbeiten geplant. Das wichtigste Bauwerk ist der Brüttenertunnel, der die Leistungsfähigkeit zwischen Zürich und Winterthur erhöhen soll. Um den Tunnel ins bestehende Netz zu integrieren, braucht es massive Umbauten in den Bahnhöfen Wallisellen, Bassersdorf, Dietlikon und Winterthur.
Die Arbeiten dauern gut zehn Jahre und werden im besten Fall bis im Jahr 2035 abgeschlossen. Während dieser Bauarbeiten können nicht immer alle Gleise benutzt werden. Die Kapazitäten für den Fernverkehr und die S-Bahnen sind eingeschränkt. Die im Konzept angedachten zusätzlichen Verbindungen können so nicht gefahren werden.
Das BAV, die betroffenen Kantone und die beteiligten Transportunternehmen haben vereinbart, die Fahrpläne während der intensiven Bauphase zwischen Zürich und Winterthur gemeinsam festzulegen und zu koordinieren. Damit soll sichergestellt werden, dass die Interessen der Bahnkundinnen und -kunden bestmöglich berücksichtigt werden.
Die Arbeiten dazu starten in diesem Jahr. Ob und wie die Fahrpläne zwischen Zürich, Wil und St. Gallen angepasst werden, sei zurzeit noch offen, heisst es im Communiqué weiter.
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