Ausstellung Büchergilde Gutenberg in der Kantonsbibliothek Vadiana

gn, sda

8.6.2021 - 10:58

Die Kantonsbibliothek Vadiana führt in der Ausstellung "Büchergilde Gutenberg" durch die Geschichte des Verlags mit langer buchgestalterischer Tradition.
Die Kantonsbibliothek Vadiana führt in der Ausstellung "Büchergilde Gutenberg" durch die Geschichte des Verlags mit langer buchgestalterischer Tradition.
Keystone

Die Kantonsbibliothek Vadiana führt vom 11. bis 25. Juni in der Ausstellung zur Büchergilde Gutenberg durch die Geschichte des aussergewöhnlichen Verlags. Der St. Galler Buchgestalter und Grafiker Hans-Peter Kaeser, der seine Büchergilde-Sammlung der Vadiana schenkte, hat die Ausstellung eingerichtet.

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2013 übernahm das St. Galler Zentrum für das Buch die Privatsammlung des Zürchers Eugen Stiefel, um die wechselvolle Geschichte mit den buchkünstlerischen und buchhandwerklichen Leistungen der Büchergilde zu dokumentieren, wie die Kantonsbibliothek Vadiana am Dienstag mitteilte.

Mit der Büchergilde-Sammlung des St. Galler Buchgestalters Hans-Peter Kaeser könne die bestehende Sammlung ergänzt werden. Die von Kaeser selbst eingerichtete Ausstellung «Büchergilde Gutenberg: Zur Geschichte einer Bildungsinstitution» führt durch die Geschichte des Verlags, der bis heute Vorbild in Sachen Buchgestaltung und Buchillustration ist.

Die Geschichte der Büchergilde Gutenberg begann im Sommer 1924. Damals beschloss der Bildungsverband der deutschen Buchdrucker in Leipzig die Gründung einer gewerkschaftlichen Buchgemeinschaft. Sie setzte sich zum Ziel, Arbeitern und Angestellten sorgfältig gestaltete und inhaltlich wertvolle Bücher zu erschwinglichen Preisen anzubieten, wie es weiter heisst.

Seit fast einem Jahrhundert verfolge die Büchergilde Gutenberg dieses Ziel mit viel Erfolg. Kein anderer deutschsprachiger Verlag wurde so oft für die hochwertige Ausstattung, die sorgfältige Typographie und Illustration seiner Bücher ausgezeichnet.

Schweizer Exil

Zentral für das Überleben der Büchergilde sei die Zeit im Schweizer Exil gewesen. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in Deutschland machte sich die Schweizer Niederlassung der Gilde 1933 durch eine Neugründung in Zürich selbständig und von der deutschen Organisation unabhängig. So konnte sie ihre Verlagstätigkeit, nun auch mit Schweizer Autorinnen und Buchgestaltern, erfolgreich fortsetzen.

1945 verzeichnete die Büchergilde Gutenberg Zürich bereits über 100'000 Mitglieder. Nach dem zweiten Weltkrieg kehrte sie jedoch wieder nach Deutschland zurück. Die Zürcher Genossenschaft blieb aber bis in die 1970er-Jahre hinein aktiv.

Am 19. und 25. Juni finden Führungen durch die Ausstellung statt.