Todesfall Bündner Maler und Schriftsteller Jacques Guidon gestorben

sda

18.9.2021 - 05:45

Wurde 2006 mit dem Bündner Kulturpreis ausgezeichnet: Jacques Guidon (1931-2021). (Archivbild)
Wurde 2006 mit dem Bündner Kulturpreis ausgezeichnet: Jacques Guidon (1931-2021). (Archivbild)
Keystone

Der Bündner Maler und Autor Jacques Guidon ist tot. Der Engadiner starb am Donnerstag im Alter von 90 Jahren, wie seine Wohngemeinde Zernez auf ihrer Internetseite mitteilte.

Guidon engagierte sich für die romanische Sprache und Kultur. Zudem machte er sich einen Namen als Schriftsteller, Theatermacher und Maler abstrakt-expressionistischer Werke. Er wurde dabei auch als «Meister der Farbe» bezeichnet. Guidons Muttersprache war das rätoromanische Idiom Vallader. Als Schriftsteller publizierte er in seiner Muttersprache und auch auf Deutsch.

Der 1931 in Zernez geborene Sohn von Bauerneltern arbeitete zunächst als Lehrer. Zwischen 1954 und 1973 unternahm er mehrere Studien- und Werkreisen in Europa, USA, Mexiko und Kanada. Von 1984 bis 1994 wirkte er als Kulturanimator der rätoromanischen Dachorganisation Lia Rumantscha. 1971 war er Mitbegründer und dann zwanzig Jahre lang Redaktor der Satirezeitschrift «Il Chardun» (die Distel).

Guidon erhielt 2006 den Bündner Kulturpreis. Neben seiner freien Arbeit entstanden Wandbilder, Illustrationen und Karikaturen. Das schriftstellerische Werk des Gesellschaftskritikers umfasst mehrere Dramen, Erzählungen und Satiren. Zudem übersetzte er Werke anderer Autorinnen und Autoren.

Der linke Aktivist äusserte sich auch umweltpolitisch. So setzte er sich etwa gegen den Bau des Vereina-Tunnels ein. Er kritisierte unter anderem die Zunahme des Strassenverkehrs und von Zweitwohnungen.

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