Regierungsprogramm GR Bündner Regierung setzt sich 88 Ziele für das laufende Jahr

uj, sda

9.1.2024 - 11:00

In der familienergänzenden Kinderbetreuung steht in Graubünden 2024 ein Systemwechsel an. Angebote in einkommensschwachen Regionen werden gestützt, Eltern stärker unterstützt. (Symbolbild)
In der familienergänzenden Kinderbetreuung steht in Graubünden 2024 ein Systemwechsel an. Angebote in einkommensschwachen Regionen werden gestützt, Eltern stärker unterstützt. (Symbolbild)
Keystone

Förderung der familienergänzenden Kinderbetreuung, Digitalisierung der Kantonsverwaltung und eine Stärkung der Pflege sind die Schwerpunkte der Bündner Regierung in diesem Jahr. Deren Jahresprogramm 2024 beinhaltet insgesamt 88 Ziele, wie die Regierung am Dienstag in Chur vor den Medien erklärte.

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Das Jahresprogramm ist die planerische Richtschnur der Regierung für das laufende Jahr. Es leitet sich ab vom Regierungsprogramm 2021-2024.

In der Förderung der familienergänzenden Kinderbetreuung steht ein vom Parlament beschlossener Systemwechsel an. Die Tarife für Kinderbetreuungsangebote sind nicht mehr an das Einkommen der Familien gekoppelt. Zudem erhöhen der Kanton und die Gemeinden ihre finanzielle Unterstützung für alle Angebote der familienergänzenden Kinderbetreuung.

Dadurch sollen Angebote in Regionen mit einem hohen Anteil an einkommensschwachen Eltern gestützt werden. «Die Planbarkeit für die Kitas wird verbessert», erklärte der zuständige Regierungsrat Marcus Caduff (Mitte). Zudem könnten so auch in Gegenden mit einkommensschwachen Eltern Kitas wirtschaftlich betrieben werden.

Verwaltung wird noch digitaler

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Umsetzung der «Strategie digitale Verwaltung Graubünden». Im laufenden Jahr wird diese eingeführt, erste neue Stellen werden besetzt. Insgesamt entstehen in den nächsten fünf Jahren 45,6 neue Stellen.

Zudem wird 2024 das sogenannte ePortal in Betrieb genommen. Auf dieser elektronischen Plattform können Leistungen des Kantons rund um die Uhr von der Bevölkerung in Anspruch genommen werden. Die Kosten für die Digitalisierung wurden auf insgesamt 35 Millionen Franken veranschlagt.

«Wir sind an den Start gegangen», sagte dazu Regierungsrat Martin Bühler (FDP). Erste Stellen seien bereits ausgeschrieben.

Um die Besetzung von Stellen mit gut ausgebildeten Fachkräften geht es auch bei der Umsetzung der von den Schweizer Stimmbürgern 2021 angenommen Pflegeinitiative. Bund und Kantone, auch Graubünden, planen eine Ausbildungsoffensive.

Hochschulstrategie, öV und NFA

Die Regierung aktualisiert zudem die kantonale Hochschul- und Forschungsstrategie. Darauf basierend arbeitet sie die Leistungsvereinbarungen mit den Institutionen aus. «Basierend auf dieser Strategie wird das teilrevidierte Gesetz über Hochschule und Forschung im Juni vom Grossen Rat behandelt», erklärte Regierungspräsident Jon Domenic Parolini (Mitte), Vorsteher des Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartements.

Im öffentlichen Verkehr beschäftigt die fortlaufende Einführung des Halbstundentaktes auf dem RhB-Netz und der verdichtete Fahrplan auf den wichtigsten Buslinien die Exekutive.

Schliesslich will die Regierung aktiv teilnehmen an der Erarbeitung des Wirksamkeitsberichtes 2020-2025 über den Finanzausgleich zwischen Bund und Kantonen (NFA). Graubünden ist mit einem Anteil von 38 Prozent der Hauptempfänger des geografisch-topografischen Lastenausgleichs (GLA) und daher von Anpassungen der Verteilkriterien stark betroffen.