Richtplanung GL Bund genehmigt Glarner Richtplan Verkehr und Tourismus

uj, sda

17.8.2022 - 17:35

Der Kanton Glarus will gemäss Richtplan auch den ausserkantonalen Bahnhof Ziegelbrücke im Kanton St. Gallen weiterentwickeln. (Archivbild)
Der Kanton Glarus will gemäss Richtplan auch den ausserkantonalen Bahnhof Ziegelbrücke im Kanton St. Gallen weiterentwickeln. (Archivbild)
Keystone

Der Bundesrat hat die Teile Verkehr und Tourismus des Glarner Richtplans genehmigt. Gelobt werden die Ziele beim Verkehr. Kritik gibt es hingegen an der Vision einer neuen Bergbahn von Elm ins Bündner Skigebiet Laax.

Keystone-SDA, uj, sda

Der Kanton Glarus lege in der Verkehrspolitik den Fokus auf den Erhalt und die effiziente Nutzung der vorhandenen Infrastrukturen, teilte der Bund am Mittwoch mit. «Diese Stossrichtungen für die Weiterentwicklung von Verkehr und Mobilität decken sich mit den Zielen des Sachplans Verkehr des Bundes», heisst es dazu zustimmend.

Konkret will der Kanton die Bahnverbindung zwischen Ziegelbrücke und Linthal stärken und die Umsteigepunkte in Näfels-Mollis, Glarus und Schwanden weiterentwickeln. Weiterentwickelt soll auch der ausserkantonale Bahnhof Ziegelbrücke an der Grenze mit dem Kanton St. Gallen werden. Zudem soll der motorisierte Individualverkehr auf die Hauptachsen gelenkt werden.

Kritischere Töne vom Bund gab es zum Tourismus-Teil des Richtplanes. In der Erweiterung des Intensiverholungsgebietes Braunwald befänden sich kantonal geschützte Flachmoore sowie eine geschützte Magerwiese.

Durch den geplanten Golfplatz «wäre ein Qualitätsverlust dieser Schutzgebiete wahrscheinlich», heisst es im Prüfungsbericht des Bundesamtes für Raumentwicklung (ARE). Der räumliche Konflikt zwischen Schutzinteressen und dem Interesse an der Erweiterung müsse im Richtplan bereinigt werden.

Absage an Bergbahn-Vision

Eine Absage erteilt der Bund einer Verbindungsbahn aus dem Skigebiet Elm zum Vorab im Wintersportgebiet Flims-Laax-Falera. «Das Projekt sollte durch den Kanton nicht weiterverfolgt werden», heisst es dazu im Prüfungsbericht. Für die Bahn müsste eine bisher unversehrte Geländekammer – die Bergflanke des Vorabs – erschlossen werden.

«Bei der Linienführung im Richtplan hat der Bund sehr grosse Vorbehalte an der Genehmigungsfähigkeit des Projektes», erklärte der zuständige ARE-Richtplanleiter Martin Lenhard der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Eine in jüngster Zeit im Glarnerland kolportierte neue Linienvariante sei hingegen nicht Gegenstand der Prüfung gewesen, betonte er.

Die Verbindung der Skigebiete von Elm und Laax ist weder im Kanton Glarus noch in Graubünden über das Stadium einer Vision hinaus. Im Glarner Richtplan ist sie auf der tiefsten Entwicklungsstufe festgehalten, als sogenannte Vororientierung. Für diese Stufe ist eine Genehmigung des Bundes nicht erforderlich, es bleibt bei einer Einschätzung.

Die Glarner Regierung ist mit der Genehmigung der Richtplanteile Verkehr und Tourismus zufrieden. «Aus Sicht des Kantons Glarus ist dieser Bundesratsentscheid sehr erfreulich», liess sich Kaspar Becker, Vorsteher des Departements Bau und Umwelt (Mitte), in einer Mitteilung zitieren. Der Kanton verfüge nun über ein aktuelles räumliches Steuerungsinstrument.