Grosser Rat GR Davoser Tarzisius Caviezel zum «höchsten Bündner» gewählt

rula, sda

31.8.2022 - 16:01

Der Grosse Bündner Rat ist nun jünger und weiblicher, die Stärkeverhältnisse zwischen den Parteien sind ausgeglichener. (Archivbild)
Der Grosse Bündner Rat ist nun jünger und weiblicher, die Stärkeverhältnisse zwischen den Parteien sind ausgeglichener. (Archivbild)
Keystone

Das Bündner Kantonsparlament hat am Mittwoch die Arbeit zur kommenden vierjährigen Legislaturperiode aufgenommen. Zum neuen Standespräsidenten und damit zum protokollarisch «höchsten Bündner» wählte der 120-köpfige Grosse Rat den früheren Davoser Landammann und ehemaligen Nationalrat Tarzisius Caviezel von der FDP.

Der 68-jährige Caviezel, der zwischen 2007 und 2011 im Nationalrat politisierte, erhielt 106 von 113 gültigen Stimmen. Das Amt des Davoser Landammanns, also des Gemeindepräsidenten, bekleidete er von 2013 bis 2020. Neuer Standesvizepräsident ist der Churer Mitte-Grossrat Franz Sepp Caluori. Der bekannte 63-jährige Conditor und Confiseur erreichte 111 von 116 gültigen Stimmen.

Rat fast zur Hälfte erneuert

Die Grossratswahlen vom letzten Mai führten dazu, dass fast die Hälfte des Parlaments personell erneuert wurde. 27 Grossrätinnen und Grossräte traf die Abwahl.

Gestärkt bei den erstmals nach dem neuen System (Proporz) durchgefühten Wahlen wurden vor allem die SP und die SVP. Im Ergebnis führte das neue Wahlsystem zu einer ausgeglicheneren Vertretung der Parteien. Stärkste Fraktion mit 34 Mitgliedern ist Die Mitte. SP/Grüne sowie die FDP stellen je 27 Mitglieder, die SVP 25. Die Grünliberalen mit sieben Mitgliedern haben erstmals Fraktionsstärke.

Insgesamt ist das Bündner Parlament etwas jünger und weiblicher geworden. Der Anteil der Frauen erhöhte sich von rund einem Viertel auf einen Drittel. Alterspräsidentin Beatrice Baselgia (SP) rief die Grossrätinnen und Grossräte in der Eröffnungsansprache dazu auf, etwas dazu beizutragen, dass sich der Kanton Graubünden positiv entwickelt. Zu den Grossrätinnen insbesondere sagte sie: «Bringen wir uns ein, wir werden gehört».

rula, sda