OstschweizFast 1600 Lehrstellen im Kanton St. Gallen sind noch nicht besetzt
ny, sda
6.7.2022 - 11:59
Die St. Galler Lehrbetriebe haben Mühe, ihre offenen Lehrstellen zu besetzen. 1575 Ausbildungsplätze in rund 150 verschiedenen Berufen sind gemäss dem kantonalen Lehrstellennachweis noch offen. Gleichzeitig haben 220 Jugendliche nach dem Schulabschluss noch keine Anschlusslösung.
6.7.2022 - 11:59
SDA
Dies zeigt eine Befragung der 4377 Jugendlichen, die im Juli die Volksschule oder ein Brückenangebot beenden, wie das kantonale Bildungsdepartement am Mittwoch mitteilte. Am Stichtag 3. Juni hatten 4157 Jugendliche (das sind 95 Prozent) eine Anschlusslösung gefunden.
Fast drei Viertel der Jugendlichen beginnt nach dem Abschluss der dritten Oberstufe oder einem Brückenjahr eine Lehre. Mit Abstand der beliebteste Beruf ist dabei Kaufmann/Kauffrau mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Dahinter folgen Fachmann/Fachfrau Gesundheit EFZ und Detailhandelsfachmann/-fachfrau EFZ.
Neun Prozent der Jugendlichen besuchen nach den Sommerferien eine weiterführende Schule. Rund elf Prozent treten in ein staatliches Brückenangebot über oder haben eine private Lösung gefunden, etwa einen Fremdsprachenaufenthalt, eine Privatschule oder ein Praktikum, wie der Kanton schreibt.
220 Jugendliche ohne Lösung
220 Jugendliche hatten am Stichtag noch keine Lösung. «Erfahrungsgemäss werden etwa zwei Drittel von ihnen noch bis zum Schuljahresende eine Anschlusslösung finden – sofern sie bei der Suche aktiv mitwirken», heisst es. Die Jugendlichen würden dabei von verschiedenen Seiten unterstützt.
Von den Sekundarschülern haben 98 Prozent eine Anschlusslösung, bei der Realschule sind es 93 Prozent. Dies zeige, dass nicht nur die schulisch leistungsfähigsten, sondern auch die schulisch schwächeren Jugendichen «realistische Chancen auf eine Anschlusslösung» hätten. Bei den Absolvierenden von Brückenangeboten lag die Quote bei 88 Prozent.
Staatszugehörigkeit als Nachteil
Ausländische Jugendliche haben es bei der Suche einer Anschlusslösung nach wie vor schwieriger: 58 Prozent all jener, die noch keine Lösung haben, sind ausländischer Staatsangehörigkeit. Dies, obwohl nur 28 Prozent der insgesamt erfassten Jugendlichen Ausländerinnen oder Ausländer sind.
Bestätigt haben sich laut Kanton auch die bekannten geschlechtsspezifischen Unterschiede: Männliche Jugendliche beginnen nach dem Schulabschluss häufiger direkt eine Berufsausbildung als weibliche. Umgekehrt besuchen mehr weibliche Jugendliche eine weiterführende Schule.
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