Kantonsrat SG Frauen bleiben im Kader untervertreten – Rat lehnt Förderung ab

Der St. Galler Kantonsrat hat am Dienstag eine Motion der SP-Grüne-Fraktion abgelehnt, in der unter anderem eine angemessene Vertretung von Frauen in Kaderpositionen innerhalb der kantonalen Verwaltung verlangt wurde.

Die Regierung sollte gesetzlich verpflichtet werden, in der kantonalen Verwaltung die notwendigen Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen. Weiter müsste sie für eine angemessene Vertretung von Frauen in Kaderpositionen sorgen. Dies verlangte eine Motion der SP-Grünen-Fraktion.

Die Regierung lehnte sie ab. Die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie des Anteils Frauen in Kaderpositionen gehörten bereits seit Jahren zu den wichtigsten personalpolitischen Zielen, schrieb sie dazu.,

In ihrer Stellungnahmen räumte die Regierung allerdings auch ein, die 2013 für Kaderpositionen formulierte Vorgabe mit einem Frauenanteil von 30 Prozent bis Ende 2015 und einem längerfristigen Anteil in der Grössenordnung von 40 Prozent nicht erreicht zu haben. Der Nachholbedarf habe sich akzentuiert: Der Frauenanteil im Kader lag im März 2019 bei 24,8 Prozent.

Der Staat sei ein zeitgemässer Arbeitgeber, sagte Regierungsrat Benedikt Würth. «Wir haben schon ein sehr guten Level erreicht», so der CVP-Mann. Mit knapp einem Viertel könne man nicht zufrieden sein. Es brauche aber zuerst freie Stellen.

Der Rat trat mit 30 zu 78 Stimmen nicht auf die Motion ein.

SDA