Industrie Frauenfelder Traditionsfirma Tuchschmid AG ist Konkurs

SDA

16.12.2019 - 12:02

Die Frauenfelder Metallbaufirma Tuchschmid AG geht nach 170 Jahren Konkurs. Rund 100 Mitarbeitende sind von der Insolvenz betroffen. Das Unternehmen hat keinen Sozialplan erstellt.

Das Frauenfelder Unternehmen, das im Stahl-, Glas- und Metallbau tätig ist, musste die Bilanz deponieren. Der Betrieb ist geschlossen. Anrufer werden von einer Tonbandstimme an das Konkursamt verwiesen. Die Homepage des Unternehmens ist nicht mehr aktiv. Damit endet eine 170-jährige Firmengeschichte.

Die Tuchschmid AG war unter anderem am Bau des Hallendaches über der Postautostation Chur beteiligt. Die Stahl-Glas-Konstruktion hatte dem Thurgauer Unternehmen den Europäischen Stahlbaupreis eingetragen. Weitere Referenzen sind das KKL Luzern, die Bibliothek der ZHAW Winterthur oder das Zentrum Paul Klee in Bern.

Grund für das Aus ist unter anderem das verschärfte Marktumfeld im Metallbau. Im Sommer 2018 und im Sommer 2019 sei ein Sanierungskonzept gemacht worden, sagte Richard Nägeli, Verwaltungsratspräsident gegenüber «Tele Ostschweiz». Es sei aber nicht gelungen, die Firma Tuchschmid wieder auf Erfolgskurs zu bringen, so der früherer Geschäftsführer weiter.

Caroline Hado vom Konkursamt des Kantons Thurgau bestätigte gegenüber Keystone-SDA, dass die Firma Tuchschmid AG am vergangenen Freitag die Bilanz deponiert hat. Über die Höhe der Forderungen der Gläubiger und eine allfällige Nachfolgelösung gab sie aufgrund des laufenden Verfahrens keine Auskunft.

Mit dem Konkurs gehen in Frauenfeld rund 100 Arbeitsplätze verloren. Die Löhne der Mitarbeitenden seien durch die Insolvenzentschädigung und die Arbeitslosenkasse gesichert, so Hado. Laut Richard Nägeli hat die Firma keinen Sozialplan. In der Pensionskasse gebe es einen Härtefallfonds.

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