Coronavirus – Schweiz Homeoffice-Regelung betrifft auch Ostschweizer Regierungen

gn, sda

19.1.2021 - 09:33

Der Thurgauer Gesundheitsdirektor Urs Martin (SVP) macht wenn möglich Homeoffice. Das gleiche gilt für seine Regierungskolleginnen und -kollegen. Die ordentlichen Regierungssitzungen finden vor Ort statt. (Archivbild)
Der Thurgauer Gesundheitsdirektor Urs Martin (SVP) macht wenn möglich Homeoffice. Das gleiche gilt für seine Regierungskolleginnen und -kollegen. Die ordentlichen Regierungssitzungen finden vor Ort statt. (Archivbild)
Keystone

Seit Montag gilt im ganzen Land eine Homeoffice-Pflicht, um der Corona-Pandemie entgegen zu wirken. Die Verwaltungen der Ostschweizer Kantone haben die Regelung zum Teil schon länger eingeführt. Auch die Regierungsmitglieder arbeiten regelmässig von zu Hause aus.

Der Kanton Thurgau war der Vorreiter und führte am 9. Dezember die Homeoffice-Pflicht ein. Die Regelung gelte selbstverständlich auch für die kantonale Verwaltung, heisst bei der Thurgauer Staatskanzlei auf Anfrage von Keystone-SDA. Es gebe aber diverse Ämter und Betriebe, in denen Homeoffice nicht möglich sei. Für Menschen ohne digitale Möglichkeiten müsse der Publikumsverkehr gewährleistet sein.

Die Thurgauer Regierungsräte arbeiten im Homeoffice, wenn es ihre Verpflichtungen zulassen, so zum Beispiel auch Urs Martin (SVP). «Ich bin heute im Homeoffice und habe alle meine Sitzungen digital durchgeführt», erklärte der Thurgauer Gesundheitschef am Montag. Sogar den Fachstab Pandemie habe er digital geleitet.

Mit dem Frühzug ins Büro

Dies sei aber nicht immer möglich: Er müsse ab und zu ins Büro, weil es zahlreiche Dokumente zu unterschreiben gebe. Dann fährt Martin überwiegend mit dem öffentlichen Verkehr nach Frauenfeld. Er benutze Züge zu Randzeiten, so Martin. Im 4.12 Uhr Zug ab Romanshorn habe er quasi einen «Privatchauffeur».

Auch die wöchentliche Regierungssitzung findet vor Ort statt – unter Einhaltung der geltenden Vorschriften. Bei dringlichen Geschäften, die am Wochenende besprochen werden müssten, seien auch schon virtuelle Sitzungen abgehalten worden.

Regierungssitzung mit Abstand und Maske

In Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden machen auch die Regierungsmitglieder mehrheitlich Homeoffice. Auch im Appenzellerland finden die Regierungssitzungen physisch statt. Das sei gesetzlich festgeschrieben, erklärte der Ausserrhoder Ratsschreiber Roger Nobs. Die Sitzungen fänden in einem grossen Saal mit Abständen deutlich über zwei Metern statt. Alle Teilnehmenden tragen Gesichtsmasken – genauso hält es auch die Standeskommission (Regierung) von Appenzell Innerrhoden.

Bis 75 Prozent im Homeoffice

In Appenzell Ausserrhoden gilt für die kantonale Verwaltung bereits seit vergangenem Oktober eine Pflicht für Homeoffice. In der Verwaltung von Appenzell Innerrhoden mit rund 250 Mitarbeitenden waren bisher rund ein Drittel teilweise oder ganz im Homeoffice. Nach dem Entscheid des Bundesrats vom letzten Mittwoch werde der Anteil nochmals steigen, sagte Ratsschreiber Markus Dörig.

Anfang Dezember hat der Kanton St. Gallen die Homeoffice-Regelung für die Verwaltung eingeführt. Das Personalamt schätzt den Homeoffice-Anteil auf gegen 75 Prozent. Auch die Regierungsmitglieder arbeiten laut Staatssekretär Benedikt van Spyk regelmässig im Homeoffice. Für die gemeinsamen Sitzungen, die bisher physisch stattfanden, konnten sich Regierungsmitglieder virtuell einwählen. Das Format werde überprüft. Mit Ausnahme des Justiz- und Polizeidirektors Fredy Fässler (SP) wohnen alle Regierungsmitglieder ausserhalb von St. Gallen und müssen in den Kantonshauptort pendeln.

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