UmweltIm Oberengadin droht ein Felsabbruch – Behörden sperren Strasse
SDA
18.9.2020 - 14:58
Im Oberengadin droht hoch über dem Silsersee ein Felsabbruch. An den Bergen auf über 3000 Metern über Meer hängen lose Blöcke, die zu Tal stürzen könnten. Sie sollen entfernt und die Malojastrasse dafür tagsüber zu gewissen Zeiten gesperrt werden.
10'000 Kubikmeter Gestein, was ungefähr dem Volumen von zehn Einfamilienhäusern entspricht, donnerten am 1. September aus den riesigen Felsbastionen des Piz Lagrev und des Piz Mez talwärts. Die Felsen hatten sich auf 2500 bis 3000 Metern über Meer gelöst. Der grösste Teil der Sturzmasse blieb auf Geröllhalden oder in bewaldetem Gebiet liegen.
Ein 22 Kubikmeter grosser Block jedoch stoppte erst vor der Malojastrasse. Zwei weitere Blöcke unterquerten die Strasse im Bachbett der Ova de la Roda. Geologische Abklärungen ergaben nun, dass auf über 3000 Metern über Meer mehrere lose Felsblöcke abstürzen könnten, wie das Bündner Tiefbauamt am Freitag mitteilte.
Bis zwei Stunden Wartezeit
Diese Blöcke sollen deshalb entfernt werden. Zusätzlich müssen zwei grosse und vorspringende Felskeile überwacht werden. Die entsprechenden Arbeiten dauern laut dem Tiefbauamt etwa fünf Tage. Durchgeführt werden sie ab Montag, 28. September, bis Freitag, 2. Oktober jeweils vormittags von 08:30 bis 11:30 Uhr und nachmittags von 13:30 bis 16:30 Uhr.
Die Malojastrasse wird deshalb aus Sicherheitsgründen tagsüber zu gewissen Zeiten für jeglichen Verkehr gesperrt, und zwar auf dem Streckenabschnitt zwischen Sils Baselgia bis Plaun da Lej. Die Sperre betrifft neben dem motorisierten Verkehr auch Fussgänger und Velofahrer.
Falls möglich, werde die Strasse situativ für den motorisierten Verkehr freigegeben. Es müsse jedoch mit Wartezeiten bis zu zwei Stunden gerechnet werden, schrieb das Tiefbauamt.
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