Dank der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt haben im Thurgau im Jahr 2018 erstmals wieder weniger Menschen Sozialhilfe bezogen. Die Sozialhilfequote sank von 1,8 auf 1,6 Prozent. Diese ist im Vergleich zur gesamten Schweiz (3,3 Prozent) tief.
4353 Thurgauerinnen und Thurgauer bezogen mindestens einmal im Laufe des Jahres 2018 Leistungen aus der Sozialhilfe. Das sind fast 400 Personen weniger als im Vorjahr, wie das Sozialamt am Freitag mitteilte. Weil weniger neue Fälle dazu kamen, nahm die Zahl der Sozialhilfefälle ebenfalls ab.
Der Rückgang wirkte sich auch auf die ausbezahlten Leistungen aus. Die Brutto-Sozialhilfeausgaben der Thurgauer Gemeinden sanken um 4,8 Millionen auf 91,4 Millionen Franken. Das sei die grösste Abnahme innerhalb der vergangenen zehn Jahre, heisst es im Communiqué.
Da im vergangenen Jahr mehr Rückerstattungen eingingen, nahmen die Nettoausgaben noch deutlicher ab. Insgesamt bezahlten alle Thurgauer Gemeinden 33,9 Millionen Franken Sozialhilfe. Das ist ein Rückgang von 5,6 Millionen Franken oder 14 Prozent.
Arbon stark belastet
Die Sozialhilfequote, das heisst der Anteil der unterstützten Personen an der Wohnbevölkerung, sank auf durchschnittlich 1,6 Prozent (2017: 1,8 Prozent). Die höchste Sozialhilfequote hatte Arbon mit 4,6 Prozent.
Mit Ausnahme von Weinfelden liege die Sozialhilfequote aber auch in den anderen Gemeinden mit mehr als 10'000 Einwohnern über dem Thurgauer Durchschnitt.
Mehr Working poor
Zum Rückgang der Sozialhilfeausgaben habe unter anderem eine Abnahme der unterstützten Personen auf Stellensuche beigetragen, welche zur grössten Gruppe der 15- bis 64-jährigen Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger gehören. Ihre Zahl sank laut der Statistik um fast 300 Personen. Die Zahl der Sozialhilfebezüger, die nicht im Erwerbsleben stehen, habe ebenfalls abgenommen.
Im Gegensatz dazu waren im Jahr 2018 wieder mehr Personen auf Sozialhilfe angewiesen, obwohl sie eine Arbeitsstelle hatten. Ihre Zahl stieg gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent auf 832 Personen. Dies entspricht laut der Statistik fast einem Viertel aller unterstützten Person zwischen 15 und 64 Jahren.
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