Nachtragskredit Kanton St. Gallen beantragt 30 Millionen Franken mehr für IT-Lösung

sime, sda

8.9.2023 - 09:05

Der St. Galler Kantonsrat hat über einen Nachtragskredit für eine IT-Lösung des Steueramtes zu befinden. (Symbolbild)
Der St. Galler Kantonsrat hat über einen Nachtragskredit für eine IT-Lösung des Steueramtes zu befinden. (Symbolbild)
Keystone

Der Kanton St. Gallen ist bei der Beschaffung eines neuen IT-Systems zur Verarbeitung der Steuerdaten mit Mehrkosten konfrontiert. Die dafür bewilligten 43,8 Millionen Franken müssen mit einem Nachtragskredit um 30,1 Millionen aufgestockt werden, teilte der Kanton mit. Dafür würden die Betriebskosten des Systems deutlich tiefer ausfallen als erwartet.

Keystone-SDA, sime, sda

Der Kanton St. Gallen hat sich für eine Gesamtlösung einer IT-Firma aus Baar ZG entschieden, wie der Kanton am Freitag in einer Mitteilung schrieb. Das Angebot beinhalte die Einführung und den Betrieb der IT-Steuerlösung über einen Zeitraum von bis zu 16 Jahren.

Das Angebot übersteigt jedoch die bisher geplanten Investitionskosten deutlich: «Statt der im Jahr 2021 geschätzten 43,8 Millionen Franken erwartet der Kanton Projektkosten von 73,9 Millionen Franken», hiess es in der Mitteilung weiter.

Zwölf zusätzliche Vollzeitstellen

Deshalb beantrage die Regierung beim Kantonsrat einen Nachtragskredit von 30,1 Millionen Franken. Dieser wird im Rahmen des Budgets 2024 beraten. Der Vertragsabschluss stehe unter Vorbehalt der Gewährung dieser zusätzlichen Finanzen.

Das neue System verlange ausserdem zwölf zusätzliche Vollzeitstellen beim Verwaltungspersonal für die Projektdauer von 6,5 Jahren. Der Kanton schrieb dazu: «Im Rahmen des Dialogs hatte sich herausgestellt, dass für die Entwicklung und Realisierung dieses Vorhabens von Seiten des Kantonalen Steueramtes deutlich höhere Mitwirkungspflichten entstehen.»

Tiefere Betriebskosten

Einsparungen ergeben sich hingegen bei den Betriebskosten. Bei der heutigen Lösung fallen gemäss Mitteilung jährlich rund 16 Millionen Franken an. In Zukunft sei mit dem geplanten System noch mit rund 6 Millionen Franken zu rechnen, was wesentlich unter den geplanten Werten liege.

Ausserdem beteiligten sich künftig auch die Gemeinden mit bis zu drei Millionen Franken an den Betriebskosten. Dadurch erziele der Kanton jährliche Einsparungen von 13 Millionen Franken. «Die Investitionen sind dank der künftig wesentlich tieferen Betriebskosten bereits nach sieben Jahren amortisiert.»